Hamburg. Auf dem Mediendialog im Rathaus setzen Bürgermeister Tschentscher und Medienmanager Wolfgang Blau unterschiedliche Akzente.

Mitunter geben wichtige Termine, die in der nahen Zukunft liegen, Themen für Reden vor. Man kommt an ihnen einfach nicht vorbei. So ging es am Donnerstagabend auch Bürgermeister Peter Tschentscher bei der Eröffnung des Kongresses Mediendialog Hamburg im Rathaus. In wesentlichen Passagen seiner Ansprache versuchte er, den Tag der Pressefreiheit, der diesen Freitag begangen wird, mit der Europawahl in gut drei Wochen kurzzuschließen. Am besten gelang ihm das mit dem Satz: „Europa steht weltweit für Meinungs- und Pressefreiheit und für offene Kommunikation.“

Dabei verschwieg der Bürgermeister nicht, dass auch in einigen Staaten Europas die Pressefreiheit durchaus bedroht ist. Er erwähnte Länder wie Italien, Rumänien und Polen, wo der öffentlich-rechtliche Rundfunk zur Beute der jeweiligen Regierungsparteien geworden ist. Und er sprach von „vielen weiteren Staaten“, in denen, „zum Teil politisch motiviert“, über „die finanzielle Ausstattung der Sender“ diskutiert werde. Dies sei „besonders besorgniserregend“, weil dies auch Länder betreffe, „die durch populistische Tendenzen auffallen“.