Hamburg. Das Stück im Ernst Deutsch Theater thematisiert Macht in der Politik am Fall des Ex-Kanzlers. ZDF-Mann Knut Terjung war damals dabei.

Im Herbst ist es 50 Jahre her, dass in der Bundesrepublik Deutschland nach drei CDU-Kanzlern mit Willy Brandt erstmals ein SPD-Abgeordneter zum Bundeskanzler gewählt wurde – er wollte „Mehr Demokratie wagen“. Der britische Dramatiker Michael Frayn, bekannt dank seiner Bühnen-Farce „Der nackte Wahnsinn“ und des Wissenschafts-Dramas „Kopenhagen“ (basierend auf dem Treffen der Physiker Werner Heisenberg und Niels Bohr im 1941 besetzten Dänemark) hat in seinem Theaterstück „Demokratie“ Brandts Regierungszeit von 1969 bis zum Rücktritt 1974 im Zuge der Guillaume-Affäre zum Thema gemacht. Journalist Knut Terjung (79), bis zur Pensionierung 2005 Leiter des ZDF-Landesstudios Hamburg, war in den frühen 70ern in Bonn unmittelbar als Korrespondent dabei. Ein Gespräch mit dem Wahlhamburger über die damaligen Ereignisse und Hintergründe, politische Macht und über das Stück. „Demokratie“ hat an diesem Donnerstag in Hartmut Uhlemanns Regie Premiere im Ernst Deutsch Theater.

Hamburger Abendblatt: Herr Terjung, wissen Sie noch, was Sie empfunden haben, als Willy Brandt 1969 zum ersten SPD-Kanzler der Bundesrepublik gewählt wurde?