Hamburg . Die plattdeutsche Bühne bringt in der kommenden Spielzeit alte Stars, eine neue Lenz-Bearbeitung und eine Uraufführung.

„Allens, wat du anfaten deist, warrt to Gold!“ behauptet das schmale Zettelchen in einem der Ohnsorg-Glückskekse, die zur offiziellen Saison-Vorschau die Foyertische schmücken. Neben den obligatorischen Mett-mit-Zwiebel-Broten, versteht sich. Alles Gold also am Heidi-Kabel-Platz? Vor ziemlich genau 20 Jahren hat Michael Lang – damals noch als Intendant der Komödie Winterhuder Fährhaus – seine erste Spielzeitpressekonferenz gegeben, jetzt präsentiert er mit der kommenden Spielzeit 2019/2020 bereits seine dritte Saison am Ohnsorg-Theater. Und gilt nach anderthalb Jahren am Haus trotzdem noch immer als „der Neue“, wie er selbst lächelnd anmerkt. Vielleicht weil seither eben manches neu läuft an Hamburgs plattdeutscher Bühne.

Immerhin: Es habe trotz künstlerischer Weiterentwicklung und trotz des Intendantenwechsels keinen entscheidenden Besucher-Einbruch gegeben. Mehr zeitgenössische Stoffe sind im Spielplan, mehr zweisprachige Vorstellungen im Angebot. Nicht jeder altgediente Ohnsorg-Besucher war erfreut über die nicht „pur plattdeutschen“ Inszenierungen, das gesteht Michael Lang ein. Er weiß allerdings genau, warum er diesen Weg geht – und gehen muss: „Wir können uns nicht in die Nische zurückziehen, wir müssen uns öffnen“, sagt er. Es klingt nur auf den ersten Blick paradox: Weniger plattdeutsch, um das Plattdeutsche zu bewahren? „Ja, wir wollen die Hemmschwelle für die nachwachsenden Generationen abbauen. Wir machen das alles ausschließlich, um die plattdeutsche Sprache zu fördern.“