Hamburg. Der Schriftsteller will es sich und anderen Nicht-Muttersprachlern mit dem „endgültigen Lehrbuch“ leichter machen.

Über was sich Neubürger und solche, dies es werden wollen, in den Sprachkursen mit am liebsten unterhalten? Wir wissen es jetzt: über die deutsche Sprache. Jedoch nicht über ihre Anmut und Schönheit, sondern über ihre Komplexität und ihre so vielen Spreizungen und Besonderheiten. Das muss doch nicht sein! Dachte sich zumindest der Schriftsteller Abbas Khider. Der hat Erfahrung. Mit dem Auswandern, dem Einwandern, dem Spracherwerb.

Deshalb hat der 1973 in Bagdad geborene Autor, der zur Jahrtausendwende über mehrere arabische und europäische Länder nach Deutschland kam, nun einen der kuriosesten Titel der literarischen Frühsaison geschrieben: „Deutsch für alle: Das endgültige Lehrbuch“. In diesem unternimmt Khider, der vor diesem mehr komischen als sprachwissenschaftlichen oder pädagogischen Büchlein vier viel gelobte Romane („Brief in die Auberginenrepublik“, „Ohrfeige“) schrieb, den Versuch, das Deutsche einer gründlichen Renovierung zu unterziehen. Ein paar Beispiele: Khider will einen einheitlichen Artikel für alle Wörter. Weil es schlicht nicht logisch erklärbar ist, warum es „das Mädchen“ und nicht „die Mädchen“ heißt. Dabei ist ein Mädchen doch ganz eindeutig weiblich! Künftig soll es kein „der, die, das“ mehr geben, sondern nur noch „de“. De Mädchen, ist doch ganz einfach.