Hamburg. Der in vielen Feuilletons hart kritisierte Schriftsteller las in der Zentralbibliothek aus seinem Roman „Stella“.

„Wie geht’s?“, ist die erste Frage, die Buchhändlerin Stephanie Krawehl ihrem Gast auf dem Podium stellt. Normalerweise eine Floskel, doch in diesem Fall der durchaus passende Einstieg, denn Schriftsteller Takis Würger hat im Januar von der deutschen Literaturkritik für seinen Roman „Stella“ härteste Verrisse einstecken müssen. Ob „FAZ“, „Süddeutsche Zeitung“ oder „Die Zeit“: Die Ablehnung war einmütig. „Stella“ sei „Holocaust-Kitsch“, der Autor habe moralisch wie ästhetisch versagt und sei schludrig mit den Schicksalen der Opfer des sogenannten Dritten Reichs umgegangen.

Bevor Takis Würger in der Zentralbibliothek aus „Stella“ liest, geht er in die Offensive und beschreibt, wie er die Situation erlebt hat: „Ich hatte Angst, in mein E-Mail-Fach zu schauen, weil ich dachte, der Hass bricht in mein Leben ein. Doch ich habe sehr viel Zuspruch gerade von Buchhändlern bekommen“, berichtet er. Auch sein Verlag habe sich schützend vor ihn gestellt.