2012 feierte „Der Ghetto Swinger“ große Erfolge, jetzt nehmen die Hamburger Kammerspiele das Theaterstück letztmalig in ihr Programm auf. Am 30. Mai gibt es die erste von insgesamt 13 Aufführungen der Geschichte des jüdischen Musikers Coco Schumann zu sehen.

Das Theater berührt uns Menschen seit vielen Jahrhunderten auf unterschiedlichste Art und Weise. Stücke wie „Der Ghetto Swinger“ schaffen es dabei, auf mehreren Ebenen unter die Haut zu gehen. Die Geschichte des jüdischen Musikers Coco Schumann geht nicht nur aufgrund einer bewegenden Geschichte ans Herz, sie ergreift das Publikum auch durch eine überzeugende Leistung der Schauspieler und durch mitreißende Musik. Bei der Uraufführung im September 2012 im Theater Hamburger Kammerspiele stand das Publikum deshalb minutenlang und klatsche lauten Beifall. Darunter auch ein sichtlich ergriffener Coco Schumann, der sich dafür rührend bedankte.

Jetzt nehmen die Hamburger Kammerspiele das Stück „Der Ghetto Swinger“ wieder ins Programm auf. Die Geschichte eines Musikers, der zu Nazi-Zeiten verfolgt und ins Konzentrationslager gesteckt wurde, mag aktueller denn je sein. Sie ist aber vor allem eines: jeden Theater-Besuch wert. Vom 30. Mai an bis zum 16. Juni gibt es insgesamt 13 Vorstellungen in den Hamburger Kammerspielen zu sehen.

Das Stück spielt im Berlin der 30er Jahre, wo der junge Coco Schumann von den Musikrichtungen Swing und Jazz fasziniert ist. Der Sohn einer jüdischen Mutter gerät in die Szene der verbotenen „Swing-Kids“, die den Jazz als anarchische Ausdrucksform gegen die Unkultur der Nazis stellten. Als Konsequenz findet sich Schumann in Theresienstadt wieder und wird dort Mitglied der „Ghetto Swingers“. Sein Weg führt ihn auch nach Ausschwitz und Dachau, wo er zur Unterhaltung der Lagerältesten und der SS um sein Leben spielt. Die Musik wird für ihn zur Möglichkeit, das Konzentrationslager zu überleben. Nach Kriegsende trifft er in einer improvisierten Kneipe auf seine alten Kollegen und beginnt wieder zu spielen.

Das Stück von Kai Ivo Baulitz unter Regie von Gil Mehmert berührt auf so vielen Ebenen. Die Schauspieler Robin Brosch, Peter Imig, Christoph Kähler, Konstantin Moreth, Georg Münzel, Karsten Schnack, Helen Schneider und Jonathan Wolters lassen mit ihren Darbietungen die Zeit von damals aufleben und vermitteln einen haargenauen Eindruck davon, warum Coco Schumann für seine Verdienste um die Musik, für sein großes aufklärerisches Engagement als Zeitzeuge und seine Autobiografie mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse geehrt wurde. „Der Ghetto Swinger“ – eine Geschichte, die unter die Haut geht.

Alle Termine und Preise finden sich online unter: www.hamburger-kammerspiele.de/programm/der-ghetto-swinger