Hamburg. Die Hamburger Autorin Kristine Bilkau erhält den Klaus-Michael-Kühne-Preis 2015. Ihr erster Roman „Die Glücklichen“ wurde im Rahmen des Harbour Front Literaturfestivals unter acht nominierten Werken als bestes literarisches Debüt des Jahres ausgewählt.
In „Die Glücklichen“ erzählt die 1974 geborene Autorin die Geschichte eines Paares, das zur Bevölkerungsgruppe der gut Ausgebildeten, aber in schwierigen Verhältnissen Arbeitenden gehört – weil sie Künstler sind oder Freiberufler. Der Roman zeigt zwei Enddreißiger im Panikmodus, die sich vor dem sozialen Abstieg fürchten. Bilkau schildert den katastrophalen Effekt der Zukunftsangst, die bei Lichte besehen grundlos ist. „Bilkau wählt eine ruhige, präzise Sprache, um die Erosion einer modernen Kleinfamilie spürbar zu machen“ heißt es in Begründung der aus den Literaturkritikern Sebastian Hammelehle („Spiegel“), Stephan Draf („Stern“), Oskar Piegsa („Zeit“), Alexander Solloch (NDR) und Thomas Andre (Abendblatt) bestehenden Jury.
Bilkaus Roman weise über die persönliche Betroffenheit hinaus „auf eine soziologische Wirklichkeit – und macht dieses Buch auch politisch relevant“, heißt es im Jurytext weiter.
Der Klaus-Michael-Kühne-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2010 vergeben. Er gilt als einer der wichtigsten Debütantenpreise im deutschen Sprachraum. Die vorherigen Preisträger sind Inger-Maria Mahlke, Albrecht Selge, Olga Grjasnowa, Jelle Behnert und Per Leo.
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