Hamburg

Olli Dittrich und die Sehnsucht nach „was Besseres“

Volker Behrens

Der NDR dreht zurzeit am Siemersplatz die neue Comedy-Serie „Jennifer“

Hamburg. Es gibt bald wieder etwas zu lachen. Aber die Friseur-Innung wird dann wahrscheinlich sehr tapfer sein müssen. Im Friseurgeschäft ­Sörensen am Siemersplatz wurden gestern Szenen einer neuen dreiteiligen Mini-Comedy-Serie gedreht. „Jennifer – Sehnsucht nach was Besseres“ heißt sie ebenso vielversprechend wie grammatikalisch nicht ganz astrein. Es geht um eine 29 Jahre alte Frau, die im Hamburger Speckgürtel von privater und beruflicher Anerkennung träumt.

Haare verschiedenster Couleur stapeln sich in einem Plastikeimer. Auf Kunststoffköpfen in den Regalen thronen die abenteuerlichsten Frisur-Kreationen. Dazwischen drängen sich die Darsteller. Die Hauptrolle der Jennifer – nur echt mit J wie in Juni, nicht wie in Job – spielt Katrin Ingendoh. Ihren etwas unheimlichen Chef Dietmar verkörpert Olli Dittrich, der gerade noch in „Schorsch Aigner – der Mann der Franz Beckenbauer war“ brillierte. Auch das Team hinter der Kamera lässt hoffen. Geschrieben wurde die Comedy von Andreas Altenburg und Harald Wehmeier, die zusammen auch schon das „Frühstück bei Stefanie“ serviert haben. Inszeniert wird von „Fraktus“-Regisseur Lars Jessen. Mit viel Handkamera und wenig Licht will er den verbalen Witz der Autoren optisch umsetzen. „Es wird eine lustige Heimatserie, die das Alltägliche etwas überhöht, ohne sich darüber lächerlich zu machen“, sagt Jessen. „Es geht um eine Ausbalancierung. Man darf das Idiom nicht zu sehr übertreiben, damit es nicht albern wird. Gleichzeitig muss die Sprache glaubwürdig sein. Das Tempo ist höher als man bei norddeutscher Gemütlichkeit erwarten würde.“

Der NDR will die Folgen von „Jennifer“ Ende des Jahres zeigen. (vob)