Wenn man einen so vielseitigen Musik-Entdecker wie Jordi Savall für ein Festival gewinnen kann, genügt ein einziger Konzertabend nicht, um dessen Bandbreite angemessen zu würdigen. In Christoph Lieben-Seutters „Lux aeterna“-Sortiment ist der Gambist und Ensemble-Wegweiser Savall deswegen mit zwei Abenden vertreten.

Das erste Programm widmen Savall und die Individualisten von „Hesperion XXI" und „Les Concert des Nations“ einem ganzen Jahrhundert, mit Musik aus der Zeit zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und dem Utrechter Frieden. Eine Epoche dramatischer politischer und gesellschaftlicher Umbrüche, die auch in der Kulturgeschichte ihren Widerhall hatten. Zwei Tage später, nicht mehr im Michel, sondern in St. Katharinen, wird es religionsphilosophischer: Dann geht es um Briefe von Luther und Erasmus von Rotterdam, um deren Ansichten und Einsichten zur Reformation, ihren Chancen und Folgen. Eine Mischung aus Seminar und Konzert, anspruchsvoll und lehrreich.

Jordi Savall Do 5.2., 20.00, Hauptkirche St. Michaelis (S Stadthausbrücke), Englische Planke 1 Sa 7.2., 20.00, St. Katharinen (U Meßberg), Katharinenkirchhof 1, Karten zu 13,58 bis 53,35