Queen kommt mit Sänger Adam Lambert am 5. Februar in die O2 World Hamburg

Die Königin ist tot, es lebe die Königin? Dieser Spruch begleitet die britische Rockband Queen seit dem Tod von Sänger Freddie Mercury im Jahr 1991. Kann man als Band weiter funktionieren, wenn ein Sänger, ja ein Prototyp des Frontmanns schlechthin nicht mehr dabei ist?

Natürlich geht das. AC/DC ohne Bon Scott, aber mit Brian Johnson funktioniert doch ganz wunderbar. Und Queen war nie Freddie Mercury mit drei Begleitmusikern, sondern Gitarrist Brian May, Schlagzeuger Roger Taylor und Bassist John Deacon traten mit Mercury als gleichberechtigte Einheit auf. Jeder der Vier war (und ist) ein großartiger Musiker und Songschreiber. So stammen „Another One Bites The Dust“ oder „I Want To Break Free“ aus der Feder von Deacon, „We Will Rock You“ und „Fat Bottomed Girls“ von May, Roger Taylor war maßgeblich an „Innuendo“, „One Vision“ oder „Under Pressure“ beteiligt.

John Deacon hat sich zwar schon in den 90er-Jahren ins Privatleben zurückgezogen, Brian May und Roger Taylor aber sitzen als Regenten eines gewaltigen Klangkönigreichs weiterhin auf dem Thron von Queen. Und zumeist verwalten sie das Erbe sorgfältig und würdevoll, auch wenn die Konzerttourneen von 2004 bis 2009 mit Ex-Free- und Bad-Company-Sänger Paul Rodgers ganz sicher keine Höhepunkte in der 1970 begonnenen Bandhistorie waren. „Massakrierte Klassiker“ ätzte der „Spiegel“ damals, und auch das Abendblatt-Urteil nach dem Hamburger Gastspiel 2005 war zwiegespalten. Statt androgyner Mercury-Grandezza herrschte hemdsärmelige Bluesarbeit am Mikro. Das überzeugte durchaus bei den klassischen Rockern „Hammer To Fall“ und „I Want It All“, aber weniger bei Pop-Opern wie „I Want To Break Free“ oder „Show Must Go On“.

Wenn Queen nun am 5.Februar wieder zur Audienz in die Hamburger O2World bittet, steht ein neuer Sänger vorne am Bühnenrand. Einer, den wenige vor der Bekanntgabe seines Einstiegs bei Queen vor drei Jahren auf der Rechnung hatten: Adam Lambert. Der erst 33 Jahre junge Beau aus Indianapolis ist auf dem ersten Blick ein Produkt der US-Castingindustrie, 2009 war er Finalist bei „American Idol“. Aber seitdem hat er sich nicht nur dauerhaft als Star etabliert, sondern passt auch perfekt zu Queen. Als Sänger, der die Klaviatur zwischen Rockkracher und Pop-Operette perfekt beherrscht, mit Präsenz und Ausstrahlung besticht und offen mit seiner Homosexualität umgeht. Er könnte ein Ziehsohn vom Freddie Mercury und George Michael sein.

Die Show geht also weiter mit einem Best-of-Programm von „Stone Cold Crazy“ bis „We Are The Champions“. Und vom 13. März an läuft auch noch das Musical „We Will Rock You“ im neuen Mehr! Theater am Großmarkt. God save the Queen!

Queen & Adam Lambert Do 5.2., 20.00, O2World (S Stellingen), Sylvesterallee 10, Karten ab 83,65 an der Abendkasse; www.queenonline.com