Die Parodie „The Interview“ ist anarchisch, aber albern

Schauspieler Rob Lowe enthüllt schütterne Haarsträhnen unterm Toupet und Rapper Eminem gibt lässig zu, dass er schwul sei: Das ist das Kaliber von Themen, um die die trashige Promi-Talkshow rotiert, die Dave Skylark (James Franco) moderiert und Aron Rapoport (Seth Rogen) produziert. Nun wollen die beiden raus aus der Schmuddelecke der schrillen Boulevard-Sensationen, sie wollen sich journalistisch profilieren und kommen auf die tolle Idee, den Diktator von Nordkorea zu interviewen: Dass Kim Yong-Un nicht nur die Antworten, sondern auch die Fragen formuliert, stellt für die beiden kein größeres Problem dar.

Damit ist auch in „The Interview“ der Rahmen gesteckt, den man vom Freundesgespann Rogen-Franco schon kennt, seit sie sich in der Highschool-Serie „Voll daneben, voll im Leben“ kennengelernt haben. Jetzt machen sie eben Politsatire auf Pennäler-Niveau, was manchmal ganz anarchistisch frech und leidlich lustig ist, meist aber doch eher albern, langatmig und mit zu vielen pubertären Fäkal- und Sexwitzchen durchsetzt. Wobei das Beste an der ganzen Sache noch die unangestrengte Chemie zwischen den beiden Schauspielern ist. Mit anderen Worten, es muss schon eine ganz besondere Regierung sein, die sich allen Ernstes über so etwas echauffiert und darüber auch noch eine veritable internationale Krise heraufbeschwört.

++--- „The Interview“ USA 2014, 112 Min., ab 12 J., R: Evan Goldberg und Seth Rogen, D: James Franco, Seth Rogen, Lizzy Caplan, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg, UCI Mundsburg/Wandsbek, Othmarschen; www.theinterview.de/site