Als „extrem schwieriges Kunststück“ hat das Goethe Institut Katarina Schröters Filmprojekt „The Visitor“ bezeichnet, und das trifft es ganz gut. Mit dem Zufall als Drehbuchautor hat die Regisseurin sich auf den Weg durch drei Metropolen begeben und als stille Beobachterin am Leben von Menschen teilgehabt, die ihr begegnet sind. Da wird nichts erklärt, nichts eingeordnet, die Kamera beobachtet einfach nur was geschieht und stellt bisweilen tatsächlich so etwas wie Intimität her. Ein Taxifahrer, der seit 15 Jahren in seinem Wagen wohnt, eine Managerin und ein Wanderarbeiter sind die Protagonisten, an die die stets schweigende Schröter sich für eine Weile hängt.

Sie habe „eine fast kindlich einfache Anordnung geschaffen, die versucht meine tiefsten Fragen und Sehnsüchte und die gegenwärtige Welt zu berühren“ schreibt die Regisseurin in einem Statement zum Film. Bei „The Visitor“ handele es sich um die Verbindung von Kunst und realem Leben. Tatsächlich schaut man dem Ganzen eine Weile interessiert zu, doch über 80 Minuten trägt dieses Konzept nicht.

+++-- „The Visitor“ D 2014, 80 Min., ab 12 J., R: Katarina Schröter, Fr/Sa/Mi im 3001 (OmU)