Billstedt, Barmbek, Schnelsen – nicht unbedingt die große weite Welt, jedoch Heimat von Sebastian Schnoy: Im ersten Stadtteil wurde er geboren, im zweiten wuchs er auf und im dritten lebt er. Ein Autobahnanschluss in der Nähe hat ja auch für einen Künstler Vorteile. Die Premiere seines sechsten Kabarettprogramms „Von Stauffenberg zu Guttenberg“ feiert Schnoy heute aber gern im Hamburger Lustspielhaus. Darin knüpft er sich den Adel vor. Sein Geschichtsstudium hatte er einst abgebrochen, stattdessen gibt er den (unterhaltsamen) Historiker auf der Bühne.

Sein Talent dafür hatte der Ex-Gitarrist zuerst in den 90ern als lustiger Anheizer bei Talkshows wie „Kerner“ und „Pilawa“ spielen lassen. Vor allem aber hat er die humorige Szene maßgeblich neu belebt, nicht zuletzt mit dem Hamburger Comedy-Pokal. Deutschlands größten Kleinkunstwettbewerb präsentiert Schnoy wieder Anfang Februar. Der 45-Jährige mag den Wechsel zwischen Bühne und Schreibtisch. Im Buch „Smørrebrød in Napoli“ hatte der Moderator und Autor sein Programm „London, Paris, Hongkong – Hauptsache Europa“ zu einem Bestseller weiterverwurstet. Darin fragte Schnoy, ob Wurstcroissant das Einzige sei, was Deutschland und Frankreich verbinde.

Heute hat der Hamburger mit der Französin Carine einen Sohn, 6, und eine knapp drei Jahre alte Pflegetochter. Und von Schnelsen lässt es sich ja gut in den Familienurlaub starten ...