Animationsfilm über den Marvel-Helden „Baymax“

Äußerlich wirkt Baymax wie eine Kreuzung aus dem Michelin-Männchen und der futuristischen Eva aus „Wall-E“, doch trotz seiner simplen Erscheinung mit plumper Ballonhülle und schwarzen Piktogramm-Augen mobilisiert er erstaunlich menschliche Qualitäten. Baymax ist ein Gesundheitsassistent, der immer dann auftaucht, wenn er einen Hilferuf seines Schützlings Hiro hört. Dann kümmert er sich nicht nur um offene Wunden, blaue Flecken und Knochenbrüche, sondern auch um Hiros Seelenheil.

Es ist ein Gesetz des Animationsfilms, dass der Übergang von der Nutzmaschine zum wahren Freund fließend verläuft, und den hat Hiro nach dem Tod seiner Eltern und seines Bruders auch dringend nötig. Jammerschade eigentlich, dass der Film von der zarten Coming-of-Age-Geschichte eines Waisenjungen alsbald zum explosiven Superhelden-Actionabenteuer mutiert, in dessen Verlauf Baymax von seinem erfinderischen Besitzer zur rot gerüsteten „Iron Man“-Kampfmaschine aufgemotzt wird.

Um die Welt zu retten, verbündet sich Hiro mit vier weiteren Nerds aus der Entwicklungsabteilung eines Hightech-Colleges zur Multi-Kulti-Superhelden-Combo. Am Ende geht es auch in „Baymax – Riesiges Robowabohu“ darum, wie sehr der äußere Schein trügen kann.

+++-- „Baymax – Riesiges Robowabohu“ USA 2014, 108 Min., ab 6 J., R: Don Hall und Chris Williams, dt. Stimmen: Bastian Pastewka, Andreas Bourani, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa, Savoy (OF), UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.disney.de/baymax