Japanische Zeremonie im Museum für Kunst und Gewerbe

Geduld, Ruhe, Zugewandtheit – nicht umsonst spricht man von einer Zeremonie, wenn es um Tee geht. Zumindest, wenn es sich nicht um das bloße Übergießen eines Teebeutels mit heißem Wasser handelt ...

Vor allem in China und Japan genießt das Heißgetränk fast religiöse Verehrung, das nach strengen Regeln zubereitet wird. Wie genau das abläuft, das ist im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe einmal im Monat an einem Wochenende stilvoll zu erleben. Im Teehaus Shõseian, das dank einer Schenkung der Urasenke Foundation Kyoto in der Asien-Abteilung das Museums eingerichtet wurde, empfängt Teemeister Sõshin Kuramoto von der Urasenke-Schule seine Gäste. Im Kniesitz hockt er vor dem beweglichen Kohlebecken, rückt Schöpflöffel und Teetassen zurecht. Nach sehr vielen einzelnen Handgriffen wird die Teeschale mit heißem Wasser vorgewärmt, ausgespült, trockengewischt. Erst dann kommt Teepulver in die Tasse. Nach dem Aufgießen mit heißem Wasser wird nach der Lehre von Urasenke mit einem Bambusbesen der recht dickflüssige Tee schaumig geschlagen und dem Hauptgast gereicht. Dass dieser zunächst ablehnt, gehört zum Ritual, wie so vieles, das Zeremonienmeister Sõshin Kuramoto in der etwa einstündigen Sitzung zu beachten hat.

Wie dieser grüne, schaumige Tee dann schmeckt, das kann jeder Gast selbst probieren. Ebenso wie die typische japanische Süßigkeit, die traditionell dazu angeboten wird.

Japanische Teezeremonie Sa/So 17./18.1., jew. 13.00/14.00/15.00, Museum für Kunst und Gewerbe (U/S Hbf.), Steintorplatz 1, Kosten 3,- zuzüglich 10,-/7,- erm. Museumseintritt; www.mkg-hamburg.de