Dorothee Kalbhenns Lachen verrät die Sängerin: klangvoll, glockenhell, ansteckend. Tatsächlich ist die studierte Kulturwissenschaftlerin stolzes Mitglied des Kammerchors an der Lüneburger St. Michaelis-Kirche. Im Hauptberuf arbeitet sie aber bei den Elbphilharmonie Konzerten. Als Intendant Christoph Lieben-Seutter vor ein paar Jahren ankündigte, die Reihe „Rising Stars“ künftig zu einem einwöchigen Festival umzumodeln, schlug sie ihm ein Konzept für ein Rahmenprogramm vor, obwohl sie eigentlich andere Aufgaben versieht. Wenn das Festival am kommenden Sonnabend losgeht, moderiert Kalbhenn die Künstlergespräche, die jedem Konzert vorausgehen.

Bei so viel Einsatz ist Leidenschaft im Spiel. Dabei hatte die 30-Jährige in ihrer Jugend mit Klassik kaum Berührung; damals wollte sie Singer-Songwriterin werden. Erst durch ihr Studium an der Uni Lüneburg lernte sie diese Welt richtig kennen. „Ich habe gemerkt, das lässt mich nicht mehr los“, erinnert sie sich. „Ich bin von Lüneburg aus in die Laeiszhalle gepilgert zu den m-Konzerten!“ Die Reihe gibt es nicht mehr, aber aus der Passion erwuchs Kalbhenns Berufswunsch. In ihrer knappen Freizeit übt sie neuerdings auch noch Cello, ein lang gehegter Traum. Ihr Lehrer ist praktischerweise ihr Verlobter. Und ihr Kollege ist er auch noch. „Wir sind sozusagen das erste Elbphilharmonie-Pärchen“, sagt sie. Und lacht ihr klingendes Lachen.