Für heutiges Publikum sind Beethovens große Sinfonien und Solo-Konzerte Meisterwerke der Vergangenheit, mit der Patina von Jahrhunderten veredelt und aus dem Sortiment des Allerheiligsten nicht mehr wegzudenken. Doch als diese Stücke geschrieben wurden, als man gespannt und neugierig den Konzertsaal betrat, um mitzuerleben, welche Temperamentsausbrüche und Spielregel-Überschreitungen sich der nicht gerade lammfromme Beethoven einfallen ließ – da war die Sache ganz anders. Nicht alle Zeitgenossen fühlten sich überwältigt, manche waren auch schlicht überfordert.

So gesehen hat das 5. Laeiszhallen-Abo-Konzert der Philharmoniker einen speziellen, geradezu aufklärerischen Reiz: Gastdirigent Bertrand de Billy und der Violinvirtuose Pinchas Zukerman, einer der ganz großen Geiger nicht nur seiner Generation, kombinieren das Violinkonzert mit der Dritten Sinfonie, der „Eroica“. Mehr „typischer“, visionärer Beethoven in einem Programm geht kaum.

5. Philharmonisches Konzert So 11.1., 11.00, Mo 12.1., 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt),, Johannes-Brahms-Platz. Karten zu 10,- bis 48,- unter T. 356868; www.elbphilharmonie.de