„96 Hours – Taken 3“ ist der letzte Teil der Action-Reihe mit schicken Autos und Stars

Noch läuft mit „Ruhet in Frieden“ ein Thriller mit Liam Neeson, schon folgt die Fortsetzung. „96 Hours – Taken 3“ ist ein weiterer Film jener Reihe, der vor sieben Jahren Neesons späte Karriere als Action-Star begründete.

Schon dieser erste Teil, der in den USA „Taken“ und in den deutschen Kinos „96 Hours“ hieß, erschien weder originell noch erfolgversprechend. Kim (Maggie Grace), Tochter des Ex-Geheimagenten Bryan Mills (Liam Neeson), wurde in Paris von albanischen Menschenhändlern entführt; Mills blieben noch 96 Stunden, sie zu finden, zu retten und zu rächen. Dieser Allerwelts-Thriller-Plot erwies sich jedoch als Goldgrube. Auf den noch erfolgreicheren „Taken 2“, in dem Mills seine entführte Ex-Frau (Famke Janssen) aus einem Keller in Istanbul befreite, folgt der dritte, angeblich allerletzte Teil.

Er spielt in Mills’ Heimat Los Angeles. Mehr schlecht als recht versucht Olivier Megaton, der auch „Taken 2“ inszenierte, Altstadtkulissen durch hektische Schnitte und schicke Autos auszugleichen, die auf eher öden Highways miteinander Hasch-Mich spielen. Mills ist in eine Falle getappt: Ihm wird der Mord an seiner Ex-Frau angehängt. Die Drehbuchautoren Luc Besson und Robert Mark Kamen haben sich hier der Lage wie in der US-TV-Serie „Dr. Kimble auf der Flucht“ aus den 60er-Jahren bedient und sie an die Stelle ihres ausgereizten Entführungsplots gesetzt.

Im Stil der Krimi-Saga „Heat“ wird mit dem Polizei-Inspektor Franck Dotzler (Forest Whitaker) ein eigenbrötlerischer, vermeintlich ebenbürtiger Ermittler auf Mills angesetzt. Leider wirkt es in der zwischentonfreien Synchronisation höchst absurd, wenn Mills irgendwann seine Tochter via Telefon warnt, dass dieser Ermittler „verdammt clever“ sei: Den Beweis der Cleverness bleibt der Film (fast) schuldig.

Die Macher haben sich im Dickicht des Recycling-Kinos, zwischen ironischem Zitatenkino, ernst zu nehmendem Genre, zwischen französischer Komik und klassischen Hollywood-Codes, zwischen filmischer Wirklichkeit und Realitätssinn verheddert.

++--- „96 Hours - Taken 3“ USA 2014, 103 Min., ab 16 J., R: O. Megaton, D: Liam Neeson, Forest Whitaker, täglich im Cinemaxx Dammtor (auch OF)/Harburg/Wandsbek, Hansa, UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.96hours-taken3.de