Die Eifel-Rocker von Jupiter Jones kommen mit Sven Lauer ins Gruenspan

„Seit wann tragen bärtige Brillen-Hipster eine Metalkutte mit IronMaiden-Rückenaufnäher?“, fragten wir uns bei der Verleihung des Hamburger Musikpreises „Hans“ 2013 im Mojo Club. Aber dann erkannten wir: Ach, das ist doch der Sascha Eigner, der in Eimsbüttel lebende Gitarrist und Songschreiber der Eifel-Rocker Jupiter Jones. Okay, der darf das.

Eigner und seine Band waren derzeit einen großen Schritt nach oben auf der Karriereleiter gegangen. Das fünfte Album „Das Gegenteil von Allem“ kletterte auf den fünften Platz in den deutschen Albumcharts. Das beharrliche Touren und die mit den ersten Alben „Raum um Raum“ (2004), „Entweder geht diese scheußliche Tapete – oder ich“, „Holiday In Catatonia“ (2009) und „Jupiter Jones“ (2011) erspielte Fanbasis begannen sich auszuzahlen. Schließlich passt Jupiter Jones perfekt in die große Schnittmenge radiotauglicher Rock-Pop-Bands irgendwo zwischen Revolverheld und Madsen. Sprachspiel mit Stil, eingängige dynamische Kompositionen und der dauerrotierende Hit „Still“ (2011) machten klar: „Wir sind ja schließlich nicht Metallica“, aber eben auch keine Lutscherband.

Aber Karma ist ’ne Bitch, und so kam es für Jupiter Jones im Frühjahr 2014 knüppeldick. Sänger Nicholas Müller verließ die Band krankheitsbedingt, die Tour zu „Das Gegenteil von Allem“ wurde abgesagt und die Gesamtsituation sah alles andere als rosig aus. Klar, Bandmitglieder sind ersetzbar, wenn man so will. Aber ein Sänger, der Frontmann, ist eben der Mittelpunkt, der Kommunikator zwischen Band und Fans, die Stimme und das Gesicht. Da muss man schon viel Glück haben wie AC/DC mit Brian Johnson nach Bon Scott oder Black Sabbath mit Ronnie James Dio nach Ozzy Osbourne.

Jupiter Jones wurde im Freundeskreis fündig, und so ist nun Sven Lauer beim Konzert am 28.Dezember im Gruenspan der Mann am Mikro. Und die Single „Plötzlich hält die Welt an“ zeigte schon, dass die Band ihren Charakter behält. „Genug Zeit sich zu entscheiden, ab jetzt und in Zukunft alles oder nichts mehr zu teilen“, heißt es in dem Lied, das von der überwundenen Bandkrise inspiriert wurde. Aber die Welt bleibt nicht stehen, sie dreht sich immer weiter.

Jupiter Jones So 28.12., 20.00, Gruenspan (S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Karten zu 26,- im Vorverkauf; www.jupiter-jones.de