Die ZDF-Komödie „Meine Frau, ihr Traummann und ich“ zeigt Ulrike Kriener als Gattin, die ihre Ehe mithilfe eines Datingportals neu beleben möchte. Doch dann kommt alles ganz anders.

Datingportale im Internet gibt es zuhauf, gesucht wird da alles: Mann sucht Frau, Frau sucht Mann, Mann sucht Mann, Frau sucht Frau. „Meine Frau, ihr Traummann und ich“ nennt sich eine Komödie, die heute Abend im ZDF zu sehen ist. Der etwas umständliche Titel verrät im Grunde schon, worum es geht: Eine sich etwas vernachlässigt fühlende Endvierzigerin möchte ihren egomanischen Gatten wieder auf die richtige Spur bringen, wobei ihr ein jüngerer Verehrer behilflich sein soll.

Charlotte (Ulrike Kriener), die in München eine Boutique betreibt, kommt auf die Idee, eine Suchanfrage in ein Online-Datingportal einzugeben – nur so zum Spaß natürlich. Doch daraus wird bald ziemlicher Ernst, denn mit dem jüngeren Thomas (Hendrik Duryn) hat sie eine Übereinstimmung von unfassbaren 98 Prozent. Natürlich trifft sie sich mit dem charmanten Lehrer, der sofort Feuer und Flamme für sie ist. Zu diesem nicht ganz ungefährlichen Spiel macht Charlottes überheblicher Gatte Richard (Axel Milberg) anfangs noch relativ gute Miene (trotz der miesen Übereinstimmung von 14 Prozent). Doch als dem Werbefotografen (er rückt Lebensmittel und Laubbläser ins rechte Bild) der Ernst der Situation klar wird, kämpft er um seine Frau.

Charlotte will nämlich die Scheidung, und Richard will sie auf gar keinen Fall. Also macht er sich förmlich zum Affen, stellt dem turtelnden Paar nach und den Nebenbuhler in einem feinen Restaurant zur Rede. Zwiegespräche mit seinem alten Schulfreund Stefan (August Zirner), der ihn im Grunde für ein „Arschloch“ hält, und Richards überstürzte Flucht nach Griechenland machen die Lage auch nicht gerade besser. Am Ende findet sich das Ehepaar bei der Hochzeit seines Sohnes Markus (Jonathan Beck) im Süden wieder, wo es ein neues gemeinsames Leben beginnen will: Das ist nun leider so märchenhaft, dass es einen selbst in der Adventszeit ziemlich graust.

Die Schauspieler sind aber voll dabei, und sie allein lohnen das Einschalten. Axel Milberg erklärt im ZDF-Interview: „Online-Dating mag erfolgreich sein. Meist begründet mit: ‚Keine Zeit!‘ Hmm, aber das Suchen, Nichtsuchen, Überfallenwerden, Flirten, Entdecken, die Irrtümer und Schmetterlinge im Bauch sollte niemand missen (...). Wenn man keine Zeit hat zum zufälligen Kennenlernen, wird man ja danach auch keine haben.“ Wohl wahr.

Die unvorhersehbare Flucht der Traumfrau

Autor Georg Weber hat mit seinem Buch eine Lösung gefunden, die erschreckend vorhersehbar ist: Wer bitte möchte schon einen Partner mit fast 100 Prozent Übereinstimmung haben? Das klingt nach einem ziemlich langweiligen Leben. Also ist das Ende klar: Die lebenslustige Frau (Ulriker Kriener spielt das glänzend) bleibt bei ihrem miesepetrigen Mann (Axel Milberg überzeugt auch), der schließlich doch spröden Charme entfaltet. Und der vorzüglich kochen kann. Der nette Liebhaber (Hendrik Duryn in einer wirklich undankbaren Rolle) darf mit der Liebsten ein bisschen Roller fahren und irgendetwas von Verschmelzung beim Liebesspiel murmeln. Wozu es natürlich nicht kommt, weil die neue Traumfrau panisch seine Wohnung verlässt.

„Meine Frau, ihr Traummann und ich“ Mo 20.15 Uhr, ZDF