Daniel Dubbe haut voll drauf: „Der Salonfaschist“ ist ein gut geschriebenes, äußerst unterhaltsames Kleinod über vormals linke und weniger linke Freunde - und sehr empfehlenswert.

Es ist vollbracht, Daniel Dubbe hat seine kleine Hamburg-Tetralogie abgeschlossen: In „Der Salonfaschist und andere beste Freunde“ porträtiert der Hamburger Autor Dubbe einige der Menschen, mit denen er so durchs Leben gegangen ist. Sie kommen aufgrund von Dubbes bisweilen wenig barmherziger und nicht immer diskreter Beschreibungskunst nicht immer gut weg.

Aber was soll man auch von einem ehemals linken Frauenhelden halten wie dem alten Bekannten Cohn, der plötzlich zwecks Abgrenzung in Gesellschaften grundsätzlich darüber schwadroniert, was Adolf Hitler im Grunde für ein guter Typ war? Und von einem merkwürdig verdrucksten Fotografen, der mit seiner Sexualität nicht so recht rauswill? Sich selbst beschreibt Dubbe, Jahrgang 1942, als alternden Lover, der vom Weibe nicht so recht lassen kann, aber sich ab und an nach dem Warum fragt. „Der Salonfaschist“ ist ein gut geschriebenes, äußerst unterhaltsames Kleinod – und sehr empfehlenswert.

Daniel Dubbe: „Der Salonfaschist und andere beste Freunde“. Maro Verlag. 120 S., 14 €