„Ich freue mich wie ein kleines Kind, wenn es fertig ist“, hatte Martin Lingnau gesagt. „Es“ ist „Das Wunder von Bern“, das neue Musical der Stage Entertainment, das am Wochenende im neuen Theater an der Elbe seine gefeierte Welturaufführung erlebte.

Der 43-Jährige hat das Stück in mehr als zwei Jahren komponiert. „Diese Möglichkeit, solch ein großes Theater zu eröffnen mit der eigenen Musik, das passiert einem nicht so oft im Leben“, meint der Wilhelmshavener bescheiden. Dass es in Hamburg passierte, freut ihn umso mehr. Die Stadt ist zur Heimat geworden, seit er 1992 den Popkurs an der Hochschule für Musik und Theater besuchte. Als musikalischer Leiter des Schmidt und Schmidts Tivoli arbeitet der Komponist seit 20 Jahren für die Kiez-Theater. Außer Dauerbrennern wie „Heiße Ecke“ oder „Die Königs vom Kiez“ hat der freischaffende Künstler Musicals wie „Der Schuh des Manitu“ in Berlin oder „Das Orangenmädchen“ in Wien rausgebracht.

„Ich bin ein St.-Pauli-Kind“, sagt er. Sein modernes Büro steht am Rande des Kiezes. Gern arbeitet der Balladenfreund auch im Grünen in einem Dorf bei Segeberg. Seit er mit Ehefrau Annic dort lebt, sei er Frühaufsteher geworden: „Durch den Wald laufen oder ein kleines Work-out, und dann sofort loslegen.“ Sein Traum? „,Muppet Show – das Musical!‘ Aber das machen Amerikaner“, bleibt er Realist. Ein „Wunder“ hat er ja erst einmal geschaffen.