Drastische Action-Komödie: „Einer nach dem anderen“

Er gilt als Vorbild in seiner norwegischen Gemeinde. Der aus Schweden stammende Schneefräsenfahrer Nils Dickmann (Stellan Skarsgård) wird dort sogar zum Bürger das Jahres gewählt. Aber dann bricht das Unglück in sein Leben und in das seiner Frau. Ihr Sohn Ingvar wird von Gangstern mit einer Überdosis umgebracht. „Ingvar war kein Junkie“, sagt Dickmann. „Das sagen alle Eltern“, behauptet die Polizei. Der stille Mann will die Sache nicht auf sich beruhen lassen und greift zur Selbstjustiz. Einen nach dem anderen Mafioso bringt er in Rächermanier zur Strecke. Die Verbrecher werden unruhig, der Chef der Drogenbande hat die serbische Konkurrenz in Verdacht. Die wiederum behält die andere Seite argwöhnisch im Auge. Angeführt werden die Serben vom Paten Papa (Bruno Ganz). Aber sie ahnen lange nicht, wer der stoische Rächer ist, der dafür sorgt, dass sich ihre Reihen lichten.

Regisseur Hans Petter Moland und Skarsgård verbindet eine Freundschaft, die für den Schauspieler schon zu drei Hauptrollen bei dem Norweger geführt hat. Die Vorgänger von „Einer nach dem anderen“ hießen „Ein Mann von Welt“ und „Aberdeen“. Diesmal legen sie eine dunkelschwarze Action-Komödie hin, die sparsamer mit Witz umgeht als die anderen beiden Filme, dafür aber einen dunkelschwarzen Humor mit an Bord hat und an schönen Bildern sowie drastischen Gewaltdarstellungen nicht spart. Moland orientiert sich an Vorbildern wie Quentin Tarantino oder den Coen-Brüdern. Der internationale Titel lautet „In Order of Disappearance“. Auch ganz hübsch!

+++-- „Einer nach dem anderen“ Norwegen 2014, 116 Min., ab 16 J., R: Hans Petter Moland, D: Stellan Skarsgård, Bruno Ganz, täglich im Abaton, Zeise; www.einernachdemanderen.de