Erst zauberte Christoph Rüffer Milchferkel und weitere Köstlichkeiten. Dann erreichte den Sternekoch die Nachricht, dass ihn die Restaurantkritiker des Gault-Millau soeben bundesweit zum „Koch des Jahres“ ernannt haben. Dass der 41-Jährige jetzt im Gourmet-Olymp ist, löste am späten Montagabend im kleinen, aber feinen Restaurant Haerlin im Hotel Vier Jahreszeiten viel Beifall aus.

Seit zwölf Jahren arbeitet der aus Essen gebürtige Koch für das Gourmetrestaurant an der Binnenalster und bekam dafür erst vor Kurzem den „Großen Gourmet Preis“. Die Gault-Millau-Juroren lobten die „aromatisch tiefgründigen Kreationen“. Tatsächlich ist der Sternekoch ein Mann mit Tiefgang. Ein Tüftler der Haute Cuisine. Jeder neue, innovative Angriff auf die Gaumen aus dem Füllhorn der Aromen wird im Team tagelang erprobt. Und wieder verworfen, wenn weder Ware noch Ergebnis den hohen Ansprüchen genügen.

Rüffer ist der größte Kritiker seiner Arbeit, akribisch bis ins Detail und beseelt vom Geschmack. Der Kärrner aus der Sterneküche, Vater von zwei Kindern, lernte bei Harald Wohlfahrt, brillierte auf Sylt und dankt Tante Berta bis heute. Sie lehrte ihn als Kind das Kochen. Bei der TV-Sendung „Essen wie Gott in Deutschland“ formte sich der Berufswunsch. Im Unterschied zu manchen seiner Kollegen ist Rüffer auf ständige TV-Präsenz nicht angewiesen. Nur nach Mitternacht schaltet er das Gerät an – und entspannt sich nach einem langen Arbeitstag mit Schokolade.