Die Altersromanze „Das grenzt an Liebe“ bleibt farblos

Die gute Nachricht: Nicht alle aktuellen Hollywoodfilme sind Comic-Blockbuster für 14-jährige Jungs. Hollywood entdeckt die älteren Semester für sich, und der Erfolg von Komödien wie „Best Exotic Marigold Hotel“ oder „Das Beste kommt zum Schluss“ spricht für sich. Komödienmeister Rob Reiner hat sich nun für seinen neuen Film ein Traumpaar ausgesucht, das bislang nie gemeinsam vor der Kamera stand und durchaus Potential hat: Michael Douglas spielt den verbitterten Witwer Oren Little, der nach dem Krebstod seiner Frau sein Umfeld mit Feindseligkeiten traktiert. Seine Nachbarin in der Strandwohnung ist Leah (Diane Keaton), eine reizende, rührselige Jazzsängerin, die ebenfalls verwitwet ist. Die beiden sind wie Feuer und Wasser, nach den Gesetzen des Genres aber am Ende ein Herz und eine Seele.

Dazwischen erfährt Oren, dass er Großvater ist, als sein ehemals drogensüchtiger Sohn die zehnjährige Tochter bei ihm abgibt. Der alte Grantler kann freilich auch Kinder nicht ausstehen, so nimmt sich Leah der Kleinen an. Und gemeinsam knacken sie mit weiblichem Charme Orens harte Schale. Leider fällt Reiner dazu nicht Neues sein, sein Alterswerk ist das filmische Äquivalent zur beigen Rentnerjacke: farblos, vorhersehbar und ein recht trauriger Anblick. Das haben weder die Darsteller noch die Zuschauer verdient.

++--- „Das grenzt an Liebe“ USA 2014, 94 Min., o. A., R: Rob Reiner, D: Diane Keaton, Michael Douglas, Sterling Jerins, täglich im Cinemaxx Dammtor, UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.andsoitgoesthemovie.com