Actionfilm „Northmen – A Viking Saga“ ist mit Schlachten überfrachtet

Ende des 9., Anfang des 10. Jahrhunderts n. Chr.: Ein paar Wikinger erleiden Schiffbruch vor Schottland. Mit Mühe kämpfen sie sich an den Strand. Dort ragt die gewaltige Steilküste vor den erschöpften Männern in den Himmel, hinter ihnen das tosende Meer. Angesichts der Naturgewalten werden auch Krieger zu Menschen, die über sich hinauswachsen, um mit letzter Kraft jene Steilküste zu erklimmen.

Wenn „Northmen – A Viking Saga“ vom harten Wikinger-Leben auf dem unwirtlichen Festland erzählt, ist er durchaus überzeugend – obwohl der Film gar nicht in Schottland, sondern in den Highlands Südafrikas gedreht wurde. So berückend schön die Landschaft aus Fels, Moos und Heidekraut an der Kamera vorbeischwebt, der Blick meint immer auch das heimtückische Moor, den Tod, der in ihr lauert.

Leider sind die Nordmänner um Anführer Asbjörn (Tom Hopper aus der Piraten-Serie „Black Sails“) nicht allein. Indem sie gleich zu Beginn ein paar wenig gastfreundliche Soldaten in die Flucht schlagen, geraten sie auch in den Besitz einer hölzernen Sänfte. Unterkunft erhalten sie bei dem geheimnisvollen Mönch Conrall (Ryan Kwanten), einem frommen Mann in typischer Kutte, der sich auch als versierter Martial-Arts-Experte erweist. An ihre Fersen heften sich alsbald ein paar von König Dunchaids Söldnern. Kreuzen sich ihre Wege, kommt es zu einigen originellen, kulturübergreifenden Schlachtszenen.

Vielleicht sollte hier mit Verfolgungsjagden auch ein mystisches, Raum und Zeit überwindendes Element etabliert werden. Am wahrscheinlichsten aber ist, dass der Film aus vermeintlicher Publikumsfreundlichkeit zugrunde geschnitten wurde, dass Regisseur Fäh und Co. nur Action-Szene an Action-Szene reihen wollten.

++--- „Northhmen – A Viking Saga“ S/SUI/Südafrika 2014, 97 Min., ab 16 J., R: Claudio Fäh, D: Tom Hopper, Ken Duken, täglich im Cinemaxx Harburg, UCI Mundsburg, Othmarschen-Park u. Wandsbek; www.northmen-derfilm.de