Gigantones und Cabeçudos (Giganten und Dickköpfe) sind Tragemasken, die auf Umzügen bei traditionellen Volksfesten auftreten. In den 1890er-Jahren kam diese Tradition aus Spanien, aus der Region Galicien, nach Portugal, wo sie bis heute sehr beliebt ist. Typisch sind die grotesken, überzeichneten Gesichtszüge. Die beiden aus Pappmaché gefertigten Cabeçudos stammen aus der Stadt Torres Vedras. Dort wurden sie vor allem bei Umzügen zum Karneval verwendet. Sie treten häufig als Mann und Frau auf, manchmal auch als König und Königin und bringen die Leute zum Lachen. Zu den viel größeren Gigantones bilden sie einen Kontrast. Die beiden Exemplare kamen um 1996 nach Hamburg, wo sie von portugiesischen Vereinen benutzt wurden. Auch zu den Festen im Museum sind sie aufgetreten. „Die beiden Cabeçudos aus dem Bestand unseres Museums dokumentieren, wie lebendig die portugiesischen Traditionen in Hamburg waren und sind“, sagt Museumsmitarbeiterin Julia Dombrowski.

Die abgebildeten Objekte sind noch bis zum Dienstag im Museum für Völkerkunde in der Abendblatt-Vitrine zu sehen, die sich in der Bibliotheksgalerie (Zugang über Restaurant Okzident) befindet.