Beim Krimifestival präsentieren drei Hamburger Autoren ihre frischen Leichen

Hamburg. Der Abend mit Hamburger Autoren ist beim Krimifestival schon Tradition und darf auch in der achten Auflage nicht fehlen. Schließlich ist die Hansestadt Krimimetropole nicht nur wegen ihrer rund zwei Dutzend Autoren, sondern auch wegen der zahlreichen Fernseh- und Kinodreharbeiten, die es hier in Sachen Krimi gibt. In diesem Jahr lesen beim Festival, das vom 4. bis 8. November auf Kampnagel stattfindet, Dirk van Versendaal, Michael Koglin und Anette Hinrichs.

„Das siebte Symbol“ heißt der zweite Krimi, in dem Hinrichs ihre Kommissarin Malin Brodersen einen verzwickten Fall lösen lässt: Im Rondeelteich wird von einem Alsterdampfer aus eine tote Frau entdeckt, verpackt in Müllbeutel ist sie offenbar erschlagen worden. Die Tote war Studentin an einer privaten Elite-Universität. Auch die Kommissarin war einst dort eingeschrieben, und als sich die Ermittlungen im Kreis drehen, muss sie an die Uni zurückkehren. Ihr Chef will es so, sie soll undercover ermitteln, was der Kommissarin gar nicht in den Kram passt. Doch scheint es die einzige Möglichkeit zu sein, Kontakt zu jenen Kreisen zu bekommen, in denen sich offenbar auch der Mörder auskennt. Hinrichs ist gebürtige Hamburgerin, weshalb sie ihre Kriminalfälle auch an Elbe und Alster lösen lässt, obwohl sie mittlerweile nahe München wohnt. Eine enge Beziehung pflegt sie zudem zum britischen Kriminalroman – Agatha Christies Bücher waren es, die Hinrichs Liebe zum Spannungsgenre entfachten.

Michael Koglin ist seit vielen Jahren integraler Bestandteil nicht nur der Hamburger Krimiszene. Nach einer Reihe von Kriminalgeschichten und Spannungsromanen hat Koglin sich seit seinen drei Bänden um Kommissar Mangold dem harten Thriller zugewandt. In seiner Reihe um die Polizistin Lina Andersen bleibt Koglin sich treu: Die nervenaufreibende Suche nach einem Serienkiller in „Der Mädchenmacher“ ist gespickt mit exquisiten Grausamkeiten.

Dirk van Versendaal ist der Dritte im kriminalistischen Bunde. Der Journalist und „stern“-Autor erzählt in seinem Debüt „Die Engel warten nicht“ die vertrackte, so dramatische wie auch komische Geschichte zweier Ganoven, die sich mit Diebstählen von Luxuslimousinen über Wasser halten. Die Wagen werden gen Osten verfrachtet, und der Rubel rollt. Nicht so bei einem Audi Q7. Kurz nach dem Diebstahl fliegt das Auto in die Luft, es gibt einen Toten, bald darauf den nächsten. Die beiden Gangster machen sich aus dem Staub, Richtung Schweden. Dass der Audi mehr enthielt als Motor, Benzin und Sitze ist den beiden längst klar geworden.

Drei Autoren, drei Geschichten, dreimal Hochspannung made in Hamburg. Es ist nicht nur Wasser, was die Elbe hinunterfließt.

Anette Hinrichs, Michael Koglin, Dirk van Versendaal lesen Moderation: Lars Haider, Sa 8.11., 19 Uhr, Kampnagel, Eintritt 12 Euro; Karten in den Heymann-Buchhandlungen und unter der HA-Tickethotline 040/30 30 98 98;

8. Hamburger Krimifestival 4. bis 8.11.; alle Infos: www.krimifestival-hamburg.de