Emma Thompson und Pierce Brosnan haben Spaß in der Komödie „Wie in alten Zeiten“

Vor zwei Jahren war Pierce Brosnan in Susanne Biers Feel-Good-Film „Love is all you need“ zu sehen. Da gab er einen verwitweten Obst- und Gemüsegroßhändler, der nach Italien reiste, um seinen Sohn zu verheiraten, und sich bei der Gelegenheit in dessen Schwiegermutter verschoss. Das war Trine Dyrholm, die wir nicht mal ein spätes Bond-Mädchen nennen würden. Und trotzdem hat es auf romantische Weise funktioniert.

In Joel Hopkins’ Komödie „Wie in alten Zeiten“ trifft Brosnan nun auf Emma Thompson. Seine Ex. Er steht kurz vor seiner Pensionierung und guckt sich schon mal seine „neue Wirkungsstätte“, den Golfplatz, an, sie spielt Tennis. Sie treffen sich, um die gemeinsame Tochter zu verabschieden, die jetzt auf die Uni geht. Aus dem Off donnern Status Quo, „Whatever you want, whatever you like“.

Toll. Aber dann ist es mit der guten Laune auch schon vorbei: Der französische Investor Vincent Krueger (Laurent Lafitte), an den Richard sein Unternehmen verkauft hat, erweist sich nämlich als eine Heuschrecke, und das ganze schöne Geld, das doch für den Ruhestand gebraucht wird, ist perdu!

Richard und Kate fackeln nicht lange. Sie fahren nach Paris, um den Mann zur Rede zu stellen. Der setzt sie vor die Tür. Sie verfolgen ihn an die Côte d’Azur, um den Zehn-Millionen-Pfund-Klunker zu stehlen, den er seiner Flamme zur Hochzeit schenken will. Sie brauchen Hilfe, also überreden sie ihre englischen Freunde Jerry (Timothy Spall) und Penelope (Celia Imrie), mitzumachen. Sie werden beschossen, sie haben Spaß. Der Zuschauer auch. Zum Beispiel, wenn Richard sich Martinis (!) bestellt, während Kate zur Tarnung mit den Brautjungfern am Strand Volleyball spielt. Oder wenn ihm Kruegers Leute den falschen Bart abreißen und die Koteletten, links, rechts, ratsch, ab, und er es gerade noch schafft –„Die sind echt!“ –, seine Augenbrauen zu retten.

Wären Brosnan und Thompson nicht so britisch und nicht so elegant, dann wäre der lächerliche Plot nicht zu retten gewesen. Aber diese beiden tun einfach so, als bewegten sie sich in einer Screwball Comedy von George Cukor oder Howard Hawks. Das adelt am Ende noch die klamottigsten Drehbuch-Einfälle. „Wie in alten Zeiten“ ist ein Märchen. Herrlich fotografiert, voll mit schönen alten Musikheulern. Am Ende gibt’s Teddy Thompson: „In my arms ...“

+++-- „Wie in alten Zeiten“ F/GB 2014, 95 Min., o.A., R: Joel Hopkins, D: Emma Thompson, Pierce Brosnan, Timothy Spall, täglich im Cinemaxx Dammtor, Passage; www.wie-in-alten-zeiten-film.de