Jetzt hat auch James Brown sein Biopic: „Get On Up“

Er war der „Godfather of Soul“, er hat den Funk erfunden, er war die schwarze „sex machine“ und eine wichtige Figur für das Selbstbewusstsein der Afroamerikaner. „Say it loud, I’m black and I’m proud!“ hieß einer seiner frühen Songs. James Brown gehört zu den außergewöhnlichen Figuren der populären Musik der vergangenen 50 Jahre. „Get On Up“, nach einem Song von ihm benannt, heißt ein Biopic, das der Regisseur Tate Taylor in Szene gesetzt hat. Als Hauptdarsteller wählte er Chadwick Boseman, der vor zwei Jahren in „42“ schon die Baseball-Legende Jackie Robinson verkörpert hat. Eine gute Wahl, denn Boseman hat äußerlich eine große Ähnlichkeit zu dem Soulsänger und schafft es, die typischen Bewegungen von Brown zu kopieren.

„Get On Up“ reißt eine Menge Erlebnisse und Geschichten aus Browns wechselhaftem Leben an, doch die einzelnen Szenen wirken wie eine zufällig zusammengestellte Auswahl. Nie weiß man als Zuschauer, in welcher Ära man sich gerade befindet. Spannende Fragen über Browns politische Einstellung, sein Selbstverständnis als schwarzer Künstler und Geschäftsmann, sein Drogenkonsum, seine Knastaufenthalte wegen häuslicher Gewalt werden angerissen, aber nicht ausgelotet. Vielleicht ist das Leben des Sängers zu bewegt gewesen, als dass man es in einen immerhin zweieinhalbstündigen Film hätte packen können. Wer sich mit der Figur James Brown auskennt, erfährt durch diese Filmbiografie nicht viel Neues.

Das Beste an „Get On Up“ ist der Soundtrack, der parallel zum Film erscheint. Darauf finden sich Liveaufnahmen aus den 60er- und 70er-Jahren und auch zwei unveröffentlichte Nummern von einem Konzert, das Brown 1966 in Tampa/Florida gegeben hat.

+++-- „Get On Up“ USA 2014, 138 Min., ab 12 J., R: Tate Taylor, D: Chadwick Boseman, Viola Davis, Octavia Spencer, Dan Aykroyd, täglich im Blankeneser, Cinemaxx Dammtor, Passage, Savoy, UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek, Zeise (auch OmU); www.get-on-up-film.de