Über fünf Generationen und ein ganzes Jahrhundert erzählt die Hamburger Romanautorin und Dramatikerin Nino Haratischwili in ihrem neuen Roman „Das achte Leben (Für Brilka)“ (Frankfurter Verlagsanstalt, 34 Euro) von der grausamen Geschichte des Ostens – und wie die georgische Sippe der Jaschis den Aufstieg und Fall des Kommunismus erlebt. Haratischwili, 1983 in Tiflis geboren, breitet auf satten 1300 Seiten die prallen Lebensgeschichten ihrer Helden aus, von denen die meisten weiblich sind: Sie leben, lieben und träumen, scheitern – und wenn gar nichts mehr geht, dann bereitet eine der dank Geheimrezeptur süßwarenmäßig patenten Damen eine heiße Schokolade zu. Haratischwili ist eine leidenschaftlich fabulierende Erzählerin, souverän und beeindruckend schlägt sie einen Bogen vom zaristischen Russland über Stalingrad hin zu Perestroika und dem Nachwende-Berlin.