Der letzte finnische König lebt von Sozialhilfe, mit widerborstiger Tochter und randständigem Sohn in einer kleinen Stadtwohnung. Wie konnte es dazu kommen? In seinem vor Fantasie und Esprit überbordenden Schelmenroman „Kunkku“ (Hoffmann und Campe, 25 Euro) blättert Tuomas Kyrö, eine Art Eckard Henscheid aus dem hohen Norden, die unglaubliche Geschichte auf. Da spielt John F. Kennedy („Ich bin ein Finnlander!“) eine ebenso große Rolle wie die Eroberung des Mondes, die glücksspendende Wirkung des Tennisspiels oder die Erkenntnis, dass man zum Kaffeekochen Filterpapier braucht. Kein historischer Schlenker ist zu gewagt, kein Erinnerungsfetzen zu banal, als dass Kyrö ihn nicht mit brillantem Understatement in seinen Mahlstrom der Komik einpassen würde. Ein fast 600 Seiten starker Gute-Laune-Roman, am Dienstag vom Autor im Literaturhaus vorgestellt.