Es sind Männergeschichten. Nüchtern, karg und kein Wort zu viel. Der Erstling „Hafenlichter“ (Piper, 16,99 Euro) von Jens Eisel ist kein Roman, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten geworden, die in Hamburg angesiedelt sind. Am Hafen, auf dem Kiez, in Kaschemmen und trostlosen Wohnungen. Möglich, dass man seinen Stil Realismus nennt, was daran liegt, dass Jens Eisel seine Lampe für ein paar kurze Momente in das Leben von Lkw-Fahrern, Automechanikern und Gelegenheitsarbeitern hält. Je mehr dieser schnörkellosen Shortcuts man liest, desto deutlicher spürt man, auf was für verarmtem Terrain sich seine Figuren durchs Leben schlagen. Einsam und monoton. Man lebt halt. Action und Thrill sucht man bei Eisel vergeblich, ebenso Überhöhung. Stattdessen fängt er ein Lebensgefühl ein, das wohl viele Männer ihres nennen würden. Die aber kommen in der Literatur sonst nur selten vor.