Nun soll sie also über die Bühne gehen. Am 4. Oktober hat Johan Simons’ Inszenierung von Jean Genets „Die Neger“ (Les Nègres) Premiere im Schauspielhaus. Eigentlich war sie für die von Unglücksfällen dominierte vergangene Spielzeit angesetzt gewesen und musste bedingt durch den Unfall eines Schauspielers verschoben werden.

Die Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen und den Wiener Festwochen hat in Wien im Vorfeld für Diskussionen gesorgt. Denn allein der Titel des Stückes ist eine Provokation. Eine von Simons angestrebte Änderung erlaubte der für die deutsche Übersetzung verantwortliche Peter Stein nicht. Rassismus ist sicher das letzte, was man Johan Simons vorwerfen kann. Die 1959 entstandene Clownerie zu inszenieren, die gleichnishaft Schwarze vor einem weißen Hofstaat die Ermordung einer Weißen mit anschließender Verurteilung spielen lässt, ist eine sperrige Angelegenheit.

„Die Neger“ (Les Nègres) Premiere Sa 4.10., 20.00, Schauspielhaus (U/S Hbf.), Kirchenallee 39, Karten 24,- bis 65,- unter T. 24 87 13; www.schauspielhaus.de