Hamburg. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) hat am Dienstag umfangreiche Sparmaßnahmen angekündigt: Bis 2017 sollen in Verlag und Redaktion jährlich mehr als 20 Millionen Euro eingespart werden. Insgesamt bis zu 200 der 900 Stellen sollen in den kommenden zwei bis drei Jahren wegfallen. In der Redaktion von „FAZ“, „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ und dem Onlineauftritt faz.net, in dem augenblicklich fast 400 fest angestellte Redaktionsmitglieder arbeiten, ist der Abbau von bis zu 40 Stellen geplant, im Verlagsbereich sollen 160 Arbeitsplätze wegfallen.

Während die Kürzungen im Redaktionsbereich über natürliche Fluktuation, durch Altersteilzeit und andere sozialverträgliche Regelungen durchgeführt werden sollen, müssen die Verlagsmitarbeiter unter Umständen auch mit betriebsbedingten Kündigungen rechnen. Wie genau die Ziele umgesetzt werden sollen, würde nun gemeinsam mit dem Betriebsrat erörtert, konkrete Entscheidungen wurden für die kommenden Monate in Aussicht gestellt.

Thomas Lindner, der Vorsitzende der Geschäftsführung, sagte: „Auch die ,FAZ‘ wird den neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Tribut zollen“, die „veränderte Erlössituation“ mache eine Restrukturierung notwendig. Die renommierte Tageszeitung hatte in der Vergangenheit zunehmend mit Verlusten zu kämpfen. Das „Handelsblatt“ meldete unter Berufung auf Branchenkreise bereits im Mai, dass der Jahresfehlbetrag im Jahr 2013 noch über dem des Vorjahres liegen würde. 2012 war ein Minus von rund 4,3 Millionen Euro verbucht worden.

Nahezu gleichzeitig zu den Kürzungen bei der „FAZ“ gab die französische Zeitung „Libération“ ebenfalls drastische Einschnitte bekannt: 93 der 230 Stellen der Tageszeitung stünden vor dem Aus. Direktor Laurent Joffrin sagte: „Die Entscheidung ist unvermeidbar, um die Zeitung zu retten.“ „Libération“ ist eine der wichtigsten überregionalen Zeitungen Frankreichs.