Cameron Diaz und Jason Segel sind gar nicht so lustig in der Komödie „Sex Tape“

Keine Ahnung, ob Cameron Diaz und Jason Segel den bemitleidenswerten Kolleginnen bereits einen Blumengruß als Dankeschön geschickt haben – sicher ist nur, dass die vor einer Woche von einem Hacker aus einer Datencloud gesaugten und veröffentlichten Nacktbilder von Stars wie Jennifer Lawrence die denkbar beste Werbung für den Diaz/Segel-Film „Sex Tape“ sind.

In Jake Kasdans Komödie braucht es freilich noch nicht mal einen finsteren Datendieb, um die nackten Tatsachen unter die Leute zu bringen. Das Ehepaar Annie (Diaz) und Jay (Segel) brockt sich den Schlamassel selber ein: Ein privates Sex-Video, das wieder Pfeffer in den fade gewordenen Ehe-Alltag bringen soll, wandert wegen einer automatischen Synchronisierungs-App auf die Tablets von Bekannten, Verwandten und Arbeitgebern. Als Annie und Jay das klar wird, starten sie eine turbulente analoge Rückholaktion des digitalen Schweinkrams.

Das Komödien-Konstrukt erweist sich dabei als ein ähnlich komplizierter Balanceakt wie die Stellungen aus dem Lust-Ratgeber-Klassiker „The Joy of Sex“, die das Ehepaar auf seinem Video nach zu turnen versucht. Auf der einen Seite verhandelt der Film die immer komplizierter werdenden Kommunikationstechniken der Gegenwart und benötigt Apps, Blogs und Clouds als Gleitmittel für die Handlung. Auf der anderen Seite muss er diese Begrifflichkeiten für die Leinwand in Aktion umsetzen. Und da knirscht und knackt es, weil man die aufgeregten Bemühungen der Figuren zwar ganz lustig finden kann, sie aber irgendwie nicht versteht. Und wer auch nur etwas Ahnung hat, fragt sich: Warum bittet man nicht einfach einen Systemadministrator, das Zeug von den Tablets zu löschen?

++--- „Sex Tape“ USA 2014, 95 Min., ab 12 J., R: Jake Kasdan, D: Cameron Diaz, Jason Segel, Rob Lowe, täglich im Cinemaxx Dammtor (auch OF)/Harburg/Wandsbek, Hansa-Filmstudio, UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.sex-tape-film.de