Das Marend an der Feldstraße setzt auf österreichische Spezialitäten

Marend bedeutet in Österreich „Zwischenmahlzeit“ oder „Brotzeit“. In Hamburg steht es für ein neu eröffnetes Restaurant mit Tiroler Speisen an der Feldstraße. Die Einrichtung ist rustikal, die hellen Fichtentische sind mit Trockensträußen liebevoll dekoriert, an den Wänden ist ein Bergpanorama in blassen Farben an die hellen Wände gemalt. Schon von 11 Uhr an gibt es hier Deftiges auf das Bauernbrot. Bergkäse, Tiroler Speck (4,50 Euro) oder Frischkäse mit getrockneten Auberginen (4,20 Euro), auch Speck-, Käse- und Aufschnittplatte gibt es für die zünftige Jause in drei verschiedenen Größen (6 bis 16 Euro). Die kleine Karte mit österreichischen Spezialitäten bietet zum Beispiel einen Salat aus Rucola und rotem Frisee mit Honig-überbackenem Ziegenkäse, angebratenen Kernen in einer Apfel-Birnen-Vinaigrette (8,30 Euro). Nach dieser perfekt abgeschmeckten Vorspeise fällt die Entscheidung beim Hauptgericht schwer. Tiroler Schlutzkrapfen, die Kärtner Kasnudel oder doch das Rindsgulasch?

Das Gulasch ist eine sehr gute Wahl. Das Fleisch ist saftig und zerfällt auf der Gabel, die dazu servierten Semmelknödel passen perfekt, die Sauce bekommt durch Kümmel und Cumin ihren besonderen Geschmack (9,80 Euro). Der grüne Veltliner (3,70 Euro) ist im Geschmack etwas zu blass, der österreichische Riesling (5 Euro) ist kräftiger und passt besser zum Gulasch. Auch der rote Zweigelt (6,20 Euro) aus der niederösterreichischen Thermenregion mundet vortrefflich mit seinem leicht nussigen Aroma.

Ebenso überzeugend wie Vorspeise und Hauptgericht ist der Nachtisch. Der Zwetschgenknödel, aus Quarkteig gerollt, und mit braunem Zucker bestreut, macht Lust auf mehr Dessert, ist aber nach den reichhaltigen Portionen doch zu viel. Kaffee heißt wie in Österreich Kleiner oder Großer Brauner, Verlängerter, Einspänner oder Melange. Das freundliche und aufmerksame Personal übersetzt gern, was sich hinter den Spezialitäten verbirgt. Zum Abschluss des Abends darf ein Schnaps natürlich nicht fehlen. Die Knechte erhielten ihn nach der Arbeit bei der Marend kostenlos, im Karoviertel kostet der Marillenschnaps 4 Euro. Der wohlschmeckende Obstler ist das i-Tüpfelchen eines lohnenden Restaurantbesuchs.

Marend Mo–Sa 11.00-23.00, Feldstraße 29 (U Feldstraße), T. 36 16 15 45, www.Marend.net