Lola ist 11 und lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter Loretta idyllisch auf einem Hausboot. Lolas Vater hat sich vor zwei Jahren aus dem Staub gemacht. In der Schule wird das Mädchen gehänselt und vom dicken Sohn des unsympathischen Nachbarn Barkelt gemobbt. Aber Lola weiß sich zu wehren. Auch gegen Klaus, den neuen Freund der Mutter.

Mit seiner guten Hauptdarstellerin (Tabea Hanstein) punktet dieser Kinderfilm ebenso wie mit der sehenswerten Kameraführung und echten Kinobildern. Doch wie so oft im deutschen Kino will Autor und Regisseur Thomas Heinemann viel zu viel erzählen und flüchtet sich gleich in mehrere Kinderfilmklischees. Da sind der blöde Nachbar und tumbe Polizist mit ihren bekloppten Söhnen oder die selbstbewusste Mama, die von Christiane Paul nicht glaubwürdig verkörpert wird. Mit Anleihen bei Klamotten, die bei Kindern immer gut ankommen, versucht es Heinemann ebenso wie mit belehrend-politischer Korrektheit. Doch warum müssen es gleich so viele Themen sein wie hier: Scheidung, alleinerziehende Eltern, zaghafte Liebe, echte Freundschaft, Mobbing, dumme Nachbarn? Und dann geht es auch noch um eine illegal in Deutschland lebende kurdische Familie. Deren Sohn Rebin geht in Lolas Klasse.

Ganz am Ende lösen sich alle Konflikte märchenhaft bei „kurdisch-exotischer“ Musik. Immerhin bekommt der sonst so brave Film dann eine Wildheit, ja fast einen Touch Bollywood, der wirklich Spaß macht.

+++--„Lola auf der Erbse“ D 2014, 90 Min., o. A., R: Thomas Heinemann, D: Tabea Hanstein, Christiane Paul, Tobias Oertel, Arturo Perea Bigwood, Antoine Monot, Jr., täglich im Abaton; Zeise