Bei der 1. Langen Nacht der Literatur lesen am 30.8. Autoren an 21 Hamburger Orten

Die Hamburger Museen haben sie, die Theater, die Wissenschaft, die Kirchen, sogar die Konsulate: ihre jeweilige Nacht. Da ist es höchste Zeit, für diejenigen, denen in der Hansestadt am Lesen und Lesenlassen liegt, neue Seiten aufschlagen. Schließlich ist Hamburg auch eine Stadt der Literatur.

In geballter Form zeigt sich das am Sonnabend bei der 1. Langen Nacht der Literatur. Es gilt, Romane, Gedichte und Sachbücher an 21 Orte in verschiedenen Stadtteilen zu tragen. Und wer als Zuhörer gut plant, sollte mit dem Kombiticket (12 Euro) zumindest in den Genuss zweier Lesungen kommen.

Gleich fünf laufen ab 18 Uhr parallel, darunter zwei mit früheren Hamburger Theaterschaffenden. Schauspieler und Hörbuchsprecher Wanja Mues liest bei Das Buch in Eppendorf aus „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“, dem viel beachteten Roman des Japaners Haruki Murakami über Einsamkeit, Freundschaft und Schuld. John von Düffel, bestens bekannt aus seinem Jahrzehnt als Dramaturg am Thalia und ehedem passionierter Schwimmer, greift in „Wassererzählungen“ auf das Motiv seines Erfolgsromans „Vom Wasser“ und seine Erinnerungen zurück. Zu erleben im Schnelsener Büchereck.

Um 18, 19 und 21 Uhr liest Alexa Hennig von Lange („Ich habe einfach Glück“) neben drei Schriftstellerkollegen in der Zentralbibliothek für Menschen ab 14 Jahren gleich dreimal eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte: „Ach wie gut, dass niemand weiß“.

Historiker Tillmann Bendikowski schildert in „Sommer 1914“ die Lebenswelten von Menschen vorm Ausbruch des Ersten Weltkrieges – zu hören in Der Buchladen. In der Freien Akademie der Künste (jew. 19 Uhr) erzählt der in der Türkei geborene Kieler Autor Feridun Zaimoglu mit „Ich und Kultur – Kultur-Ich“, wie er Sprache und Kultur seiner neuen Heimat verarbeitet hat.

Aus Bosnien und Herzegowina stammt Sasa Stanišić, jetzt in Eimsbüttel ansässig. Da kann der Preisträger der Leipziger Buchmesse zur Lesung seines Romans „Vor dem Fest“, der das Leben eines Dorfes in der Uckermark erzählt, zu Fuß in die Buchhandlung Lüders (20Uhr) kommen. Ebenfalls in Hamburg lebt Benjamin Lebert. Der ist längst nicht mehr „Crazy“, sondern schon ab 19 Uhr auf dem „Mitternachtsweg“ – in Ottensens Buchhandlung Christiansen. Und genau die wird im Literaturhaus beim „Furiosen Ausklang“ von Kultursenatorin Barbara Kisseler als „Buchhandlung des Jahres“ geehrt. Dem Anlass angemessen.

1. Lange Nacht der Literatur Sa 30.8., 18.00–24.00, diverse Orte u. Buchhandlungen, Einzelticket 8,-, Kombiticket (2 Veranstaltungen) 12,- nur unter www.langenachtderliteratur-hamburg.de;

„Furioser Ausklang“ Sa 30.8., 22.00 Literaturhaus (Bus 6), Schwanenwik 38, Eintritt frei, Anmeldung: T. 22 70 20 14, service@literaturhaus-hamburg.de