Coming-of-Age-Geschichten, Filme über das Aufwachsen, bieten viel Stoff für emotionale Verwicklungen mit denen sich jeder Zuschauer identifizieren kann. Auch Ute Wieland folgt in ihrem Film „Besser als Nix“ diesem Muster, reichert die melancholische Grundstimmung aber mit einer wirren, unfokussierten Mischung aus Klamauk und Realismus an, die mal unbefriedigend, mal geschmacklos ist.

Schauplatz ist ein Kaff in der brandenburgischen Provinz. Hier lebt Tom (François Goeske), ein Außenseiter, wie er im Buche steht: lange Haare, dunkle Klamotten, merkwürdiger Musikgeschmack. Seit dem Tod der Mutter lebt er allein mit seinem Vater Carsten (Wotan Wilke Möhring), der Fußballtrainer des Dorfvereins ist und somit stets im Mittelpunkt steht. Als eine Ausbildungsstelle gefunden werden muss, schägt die Berufsberatung vor: Leichenbestatter. Fortan assistiert Tom einem merkwürdigen Team, das aus einem anderen Film zu stammen scheint – oder der Erfolgsserie „Six Feet Under“. Doch wirklich auf einen Film über den Tod einzulassen, zu zeigen, wie Tom mit Verlust und Hoffnung umgeht, das wagt Wieland nicht. Sie verlässt sich ganz auf ihren Hauptdarsteller François Goeske. Der verströmt den Charme, den der Film ansonsten vermissen lässt, bewegt sich etwas ungelenk, aber immer neugierig durch die Welt, auf der Suche nach seinem Weg.

++--- „Besser als Nix“ D 2014, 97 Min., ab 12 J., R: Ute Wieland, D: Wotan Wilke Möhring, Hannelore Elsner, Clemens Schick, François Goeske, täglich im UCI Wandsbek; www.besseralsnix-derfilm.de