Die australischen Superstars The Cat Empire spielen im Docks vor

Es gibt Bands, die sind gut, wenn sie spielen. Immer und immer wieder, beinah jeden Abend: Instrumente rankarren, aufbauen (lassen), Vorband rausschicken, dann das eigene Set abfackeln, als gäbe es kein Morgen. Die Songs sind geschrieben worden, um aufgeführt zu werden. Es gibt sie auch auf CD, diese Songs, klar, und als Soundfiles auf dem iPod. Auf Youtube sowieso. Aber da leben sie nicht richtig.

Sie leben erst live, wenn sie mit dem Publikum zusammengemischt werden. Wenn sie das Feuer des Augenblicks entfachen. Wenn sie auch mal anders klingen als das, was da im Studio zu einer Standardversion verarbeitet wurde. Manche Bands schreiben Hits, sind auf Konzerten aber alles andere als ein Erlebnis. Andere machen Platten, die okay sind, gehören aber klar in die Kategorie der Live-Ereignisse. Die australische Gruppierung The Cat Empire macht auch ganz gute Alben, aber ihr Musikstil ist dennoch darauf angelegt, vor allem live zu gefallen: Die sechs Musiker vermengen Reggae, Klezmer, Ska, Jazz, Hip-Hop, funk und Rock zu einer doch recht eigentümlichen Mischung.

Die Gruppe um Sänger Felix Riebl (Vater Österreicher, Mutter Australierin) existiert schon seit anderthalb Jahrzehnten, in Europa beliebt ist sie erst seit vier Jahren, spielt aber seitdem ständig hier. In Hamburg war Cat Empire erst im vergangenen Winter, wer damals in der Großen Freiheit war, erinnert sich an einen Percussion-getriebenen Auftritt, der sehr gut gelaunt durchgezogen wurde.

Ein neues Album haben die Musiker noch nicht; das bislang letzte heißt „Steal the Light“ und erschien 2013. Was, siehe oben, nicht schlimm ist. Wichtig ist aufer Bühne, um eine Fußballweisheit auf den Pop umzumünzen. Die Band – in Australien eine der populärsten überhaupt – firmiert unter ihren Jüngern als Autorität in Sachen Tanzmusik. Frag einen Cat-Empire-Fan und er wird nur eine Vereinigung der wahren Party-Könige kennen – eben seine Lieblingsband. Die ist einmal sogar vor Milliardenpublikum aufgetreten: Die Eröffnungsfeier der Commonwealth-Games, bei der sie für die Musik verantwortlich war, wurde selbstverständlich im Fernsehen übertragen. Die sind nicht schüchtern. Wer den Groove hat, der kennt kein Lampenfieber.

The Cat Empire Do 14.8., 20.00, Docks (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 19. Karten ab 30,- im Vorverkauf