Hamburgs Vergangenheit lebt im Wasserschloss über dem Wandrahmsfleet weiter

Abwarten und Tee essen. Ja, richtig: essen. Denn im Wasserschloss in der Speicherstadt ist Tee die charakteristische Zutat der Küche. Von der Bruschetta mit Grüntee-Gewürzbrot (5,50 Euro) als Vorspeise über den beliebten Burger mit rauchiger „Tarry Lapsang Souchong“-Tee-BBQ-Sauce (14,90 Euro) oder das Kabeljaufilet im Noilly-Prat-Fenchelteesud pochiert mit Blattspinat, Petersilienkartoffeln und Pommery-Senfsauce (20,50 Euro) als Hauptgerichte bis zu Desserts wie Matchatee-Eis mit Kürbiskernöl (5,50 Euro) – Tee gibt vielen Speisen in diesem Speicherstadt-Kleinod die einzigartige Note.

Doch kommt der Tee nicht nur auf den Teller, sondern die Teekarte bietet 30 Sorten zur Auswahl, die vom freundlichen Personal gern und kundig erklärt werden. Die Tasse wird ab 2,30 Euro serviert, eine kleine Kanne ab 4,50 Euro. Und wem diese Vielfalt noch nicht ausreicht, der kann selbstverständlich auch eine der 250 Sorten im benachbarten Teekontor auswählen und im Restaurant kredenzen lassen.

Das Teekontor allein ist einen Besuch wert. Herrliche Düfte umwabern die deckenhohen Regale. Der Laden ist liebevoll nostalgisch eingerichtet. Hier hat die Speicherstadt ihren wohlriechenden Nukleus, der die jahrhundertelange Tradition des Teehandels aufleben lässt. Übrigens auch perfekt für originelle Mitbringsel, Teesorten wie „Elbkind“ oder „Sturmflut“ gibt es nur hier.

Auch das Frühstücksangebot ab 10Uhr trägt maritime Namen: „Ebbe“, „Flut“ und „Mittleres Hochwasser“ heißen die Gedecke ab 4,90 Euro. Sonntags wird zudem ein Frühstücks-Kulinarium in sechs Gängen für 21,50 Euro serviert. Gewölbte Decken und Pflastersteine versprühen im Restaurant den rustikalen Charme alter Backsteinbauten. Eine Glasfront öffnet den Blick in die Küche, wo Michael Sauter sein Team dirigiert. Im ersten Stockwerk, das über eine knarzende Treppe erstiegen wird, konkurriert der von kleinen Fenstern eng umrahmte Blick auf die Speicherstadt mit den Leckereien der Küche.

Ein Ort, um dem Alltagstrubel zu entkommen und einzutauchen in das einzigartige Flair von Hamburgs Vergangenheit. Das geht bei wärmeren Temperaturen übrigens auch auf der Terrasse direkt über dem Wandrahmsfleet. Errichtet wurde das Wasserschloss in den Jahren 1905 bis 1907. Die besondere Architektur mit Glasziegelbändern und Gliederungen in Granit erhielt das Gebäude aufgrund seiner exponierten Lage.

Wasserschloss täglich 10.00–22.00 (Küchenschluss), Frühstück Mo–Sa 10.00–12.00, Sonntag 10.00–15.00, Dienerreihe 4 (U Messberg/Bus 6), T. 558 98 26 40; www.wasserschloss.de