Hamburg. Die norddeutschen Zeitungsverleger werden die bundesweit ausgehandelten Tarifverträge für Journalisten an Tageszeitungen auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern übernehmen. Darauf einigten sich am Dienstag in Hamburg der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Ver.di-Gewerkschaft dju mit dem Verband der Zeitungsverlage Norddeutschland in einer zweiten Verhandlungsrunde. Rückwirkend zum 1. Mai werden die Gehälter um 2,5 Prozent angehoben, wie der DJV mitteilte. Im nächsten Jahr gibt es eine weitere Gehaltserhöhung um 1,5 Prozent.

In der ersten Gesprächsrunde am 29. Juli hatten sich die Verleger noch geweigert, den Abschluss auf Bundesebene zu übernehmen und niedrigere Gehaltssteigerungen und Einschnitte bei den Sonderzahlungen für den Norden gefordert. Nach der Einigung werden die Jahreseinkommen schrittweise auf 13,5 Monatsgehälter abgesenkt. Streiks in zahlreichen Redaktionen waren den Verhandlungen vorausgegangen. Vor dem Tagungshotel protestierten am Morgen noch rund 100 Journalisten. Die Journalistenverbände müssen dem Ergebnis noch zustimmen.

DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring begrüßte das Ergebnis. Es sei den Streiks zu verdanken, dass die Verleger eingelenkt hätten, sagte er nach den Verhandlungen. Kritisch äußerte sich dagegen der Verlegerverband. Die besondere wirtschaftliche Not der Verlage in Norddeutschland sei in den Verhandlungen nicht durchgedrungen, hieß es. Der Verband werde seine Forderungen in der nächsten Tarifrunde erneut vorbringen. Es sei zudem vereinbart worden, Anfang 2015 Gespräche über eine regionale Gehaltsstruktur zu führen.