Wenn der Tod hoch über dem Brooksfleet nach dem „Jedermann“ ruft – so zynisch das klingt –, erst dann beginnt der Hamburger Sommer so richtig. Bühne frei fürs Mysterienspiel! Was 1994 als Antwort auf den Salzburger „Jedermann“ in die Speicherstadt kam, hat sich längst von der Provokation zur Attraktion des hiesigen Kulturlebens entwickelt. Michael Batz hat auch im 21. Jahr sein Textgerüst aktualisiert, ohne an den Pfeilern des mehr als 100 Jahre alten Dramas zu sägen.

Seitenhiebe zur Welt-, Bundes- bis hinunter zur Lokalpolitik verstehen sich dennoch von selbst. Der Mensch in der Ökonomie, bedroht von immer mehr Technologie, das ist Batz’ Thema. Immer noch will sich Robin Broisch als Jedermann die Speicherstadt unter den Nagel reißen, verkauft dafür seine Seele und schließt einen Pakt mit dem Teufel . Den gibt wie immer Erik Schäffler, der seit Jahren auch Regie führt.

„Der Hamburger Jedermann“ 25.7.–24.8., jew. Fr/Sa 20.00, So 19.00, auch Do 31.7./7.8., Theater in der Speicherstadt (U Meßberg, Bus 6), Auf dem Sande, Karten zu 16,20 bis 46,80 (nur 31.7.–3.8.): T. 30 30 98 98, zu 18,- bis 52,- unter T. 369 62 37