Der australische Beatboxer Dub FX kommt heute Abend in die Fabrik

Fabrik. Benjamin Stanford ist, man muss das so sagen, ein begnadeter Musiker. Obwohl er nie mit einem Instrument im herkömmlichen Sinn auftritt, obwohl er keine Hits schreibt oder mit unvergleichlicher Stimme singt. Stanford, dessen Bühnenname Dub FX lautet, kann irre gut mit dem Mund und den Lippen Geräusche imitieren, die sonst Maschinen besorgen. Er ist ein Beatboxer.

Und das heißt keineswegs, dass er etwas gegen Maschinen hat, im Gegenteil: Sie unterstützen den Australier bei seinen Konzerten, die nicht nur in Clubs, sondern auch auf der Straße stattfinden – mehr oder weniger unangekündigt wie am Montag vor dem Knust. Faszinierenderweise schafft es Dub FX immer, als fiepende und brummende Ein-Mann-Show die Leute zum spontanen Get-together zu überreden. Ganz einfach, weil sein Pop-Entwurf voluminösen Sound mit minimalen Mitteln vorsieht: Dub FX singt und rappt, er entlockt seinem Mikrofon Beats, und er ist gerade mit seinen Füßen immer in Bewegung. Er tritt die Pedale seines Effektgeräts und besorgt sich so die Samples und Loops, die den Hintergrund seiner Vokalakrobatik abgeben. Am meisten verdankt seine Kunst dem Hip-Hop, vor allem den Flow der Stücke, in deren Texten Dub FX sich auch dem Zeitgeist und dem Zeitgeschehen widmet, und den Grundgedanken der Improvisation.

Schicht um Schicht stapelt Dub FX mithilfe der Loops: Man staunt beim Zuhören, obwohl man doch das technische Geheimnis hinter dem Sound kennt. Er ist nicht immer allein auf der Bühne und holt sich mitunter noch andere Musiker dazu. Aber eigentlich braucht Dub FX nur sein technisches Equipment – hoffentlich hilft ihm bei seinen Auftritten in den Fußgängerzonen und auf den Plätzen immer jemand beim Tragen der Lautsprecherboxen, durch die seine elektrisch verstärkte Stimme schöne und hypnotische Klänge schickt.

Dub FX Mi 23.7., 21.00, Fabrik (U/S Altona), Barner Str. 36. Tickets: 26,-; Informationen unter www.dubfx.net