Indie-Poet Mark Oliver Everett und seine Eels spielen am 22. Juli in der Laeiszhalle

Ein Sommerhit ist von Mark Oliver Everett, dem Sänger, Songschreiber und Kopf hinter den Eels, nicht zu erwarten. Man kann froh sein, wenn mal ein etwas flotteres Lied erklingt wie „Where I’m From“. „The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett“ heißt das aktuelle Album der Eels. Es ist das elfte in 19 Jahren, dass der Amerikaner, Jahrgang 1963, veröffentlicht, und es fügt sich nahtlos in sein Oeuvre ein.

Das Leben hat es nicht gut gemeint mit dem bärtigen Brillenträger. Zu viel Tod und Trennung, zu viele Fehler und Fehltritte. Auf jeder seiner Platten hat Everett all diese Erlebnisse und Erfahrungen in Songs verarbeitet. „The Cautionary Tales“ macht da keine Ausnahme. Die Stimmung reicht von melancholisch bis tieftraurig, musikalisch ist die Platte zum Teil recht sparsam instrumentiert. Stimme und akustische Gitarre sind in den Vordergrund gemischt, der Rest seiner Band plus Streicher sind zurückgenommen, um ja nicht zu opulent rüberzukommen. Das pathetische Drama ist nicht Everetts Sache, der Sohn eines berühmten Physikers erzählt seine Katastrophen lieber in einem beiläufigen Ton.

Wenn man Everetts Songs zuhört, entsteht der Eindruck eines Verlorenen. Aber als die Eels im vergangenen Herbst in der ausverkauften Großen Freiheit 36 spielten, war das ein ziemlich unerwarteter Spaß. Die Band schrammelte eine ganze Reihe von schnellen Beatsongs runter, die Szenerie erinnert an adrette Surf-Pop-Kapellen der 60er-Jahre. Ob er beim Konzert in der Laeiszhalle auch so eine muntere Vorstellung geben wird wie in dem Rockschuppen auf dem Kiez, weiß man nicht. Der Abend könnte zum Sommer-Blues werden.

Eels Di 22.7., 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten ab 34,10 im Vvk.; www.eelstheband.com