Der „Mädelsabend“ endet in dieser Komödie böse

Sitzt ein Mann gemütlich in der Küche, bei Kaffee und Keksen. Plötzlich stürmt ein Polizist herein: „Sie sind festgenommen! Lassen Sie die Kekse fallen!“ Wer diese Szene am Ende von „Mädelsabend“ kein bisschen witzig findet, wird auch ansonsten in der neuen Komödie von Steven Brill wenig zu lachen haben. Vielleicht zündet der Gag mit Pistole und Gebäck aber auch nur, wenn man seine Vorgeschichte kennt.

Es beginnt in einer schummrigen Bar. Meghan Myles (Elizabeth Banks), ehrgeizige Nachrichtensprecherin eines Lokalsenders in L.A., gibt sich mit ihren besten Freundinnen Rosie (Gillian Jacobs) und Denise (Sarah Wright) die Kante. Ein paar Stunden später beginnt ihr Leidensweg, ihr „Walk of Shame“, wie die Komödie im Original heißt. Denn Meghan soll nun doch den angepeilten Traumjob bekommen – wenn sie rechtzeitig im Studio ist. Gestylt, nüchtern, vorbildlich.

Steve Brill mischt hier „Des Kaisers neue Kleider“ mit einem kafkaesken Albtraum und dem brachialen Humor zeitgenössischer Hollywood-Komödien. Sicher gibt es tiefer gehende Abhandlungen über die Bildung unserer Realitätsbegriffe. Aber eine leichtfüßigere als dieser „Walk of Shame“ dürfte nur schwerlich zu finden sein.

+++-- „Mädelsabend“ USA 2013, 95 Min. ab 12 J., R: Steven Brill, D: Elizabeth Banks, James Marsden, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Savoy (OF) UCI Othmarschen/Wandsbek