Die Menschheit lässt sich in zwei Gruppen einteilen. Die eine redet lieber, die andere hört zu. Keine Frage, dass Ernst Arnold Langner, 70, zu den Rednern gehört. Er ist Entscheider, und Entscheider führen nun mal gern das Wort. Denn bei ihnen wird das Wort zur Tat, wenn auch manchmal auf Umwegen oder durch die Hintertür. Diesen Zugang hat sich der Hamburger Millionär und Jazz-Mäzen diesmal ausgedacht. Weil ihm die politische Klasse der Stadt zuletzt nach eigener Wahrnehmung „würdelos“ begegnet war, sponsert er nun einen Masterstudiengang Jazz an der Hochschule für Musik und Theater im Alleingang. 1,5 Millionen gibt er dafür, die Hälfte dessen, was er vor zehn Jahren in die Stiftung einbrachte, die seinen Namen trägt.

Die Frau, mit der Langner seit Jahren sehr glücklich ist, heißt Nataly und führt jetzt die Geschäfte der Dr. E. A. Langner Stiftung. Der reizende Sohn, den Nataly mit in die Ehe brachte, geht auf ein Internat in der Schweiz. Die Langners gehören zu jener Kaufmanns-Hautevolee, die die Kultur liebt und mit ermöglicht. Das Privatflugzeug ist ihr gern genutztes Verkehrsmittel. In der herrlichen Villa in Winterhude steht ein Flügel, Langner spielt Klarinette und Saxofon. Seine Freiheit geht ihm über alles, nicht nur im Jazz.