Bluesrock mit Robert Plant & The Sensational Space Shifters am 20.6. im Stadtpark

Led Zeppelin ist gerade so erfolgreich wie schon lange nicht mehr. Die ersten drei Alben des britischen Rockquartetts sind in den deutschen Charts platziert und das, obwohl es die Band seit 1980 gar nicht mehr gibt. Gitarrist Jimmy Page hat eine Menge Energie für die Wiederveröffentlichung der Platten verwendet, die in Luxuseditionen herausgekommen sind. Es juckt Page offenbar gehörig in den Fingern, in Interviews betont er immer wieder, dass er die Songs live spielen möchte. Aber obwohl die Band sich 2007 für ein triumphales Konzert in London wiedervereinigte – mit Jason Bonham am Schlagzeug anstelle seines 1980 gestorbenen Vaters John – verweigert sich Robert Plant einer Comeback-Tour. „Ich bin keine Jukebox und habe keine Lust auf den alten Scheiß“, hat er gesagt.

Obwohl Plant, Page und Bassist John Paul Jones bei einer Reunion-Tour mit Geld überschüttet werden würden, bedeutet Plant seine künstlerische Integrität mehr, als Abend für Abend in großen Stadien „Whole Lotta Love“ und „Stairway To Heaven“ zu singen. Anders als seine beiden Led-Zepp-Mitstreiter hat er nach Auflösung der Band im Jahr 1980 und nach John Bonhams plötzlichem Tod eine beeindruckende Solokarriere gestartet und im Laufe der Jahrzehnte viele außergewöhnliche Alben veröffentlicht. Plant ist immer ein Suchender gewesen, der künstlerische Risiken eingegangen ist und mit Musikern aus anderen Genres zusammengearbeitet hat. Wie vor ein paar Jahren mit der amerikanischen Bluegrass-Sängerin Alison Krauss. Ihre Duo-Platte „Raising Sands“ wurde 2009 bei den Grammy Awards zum Album des Jahres gewählt und erhielt die Auszeichnung in fünf weiteren Kategorien.

Das letzte Studioalbum, das Robert Plant veröffentlicht hat, war „Band Of Joy“ im Jahr 2010. Mit dieser Band spielte er in der Zitadelle in Berlin-Spandau; in Hamburg ist Plant ewig nicht mehr aufgetreten. Vor zwei Jahren hat der 66 Jahre alte Sänger seine nächste Band gegründet, mit der er am Freitag in den Stadtpark kommt. Er nennt sie Sensational Space Shifters. Seine wichtigsten Mitstreiter sind Liam „Skin“ Tyson, ein Liverpooler Gitarrist, der früher bei der BritPop-Band Cast musiziert hat, und der britische Bluesgitarrist Justin Adams.

Nachdem er sich eine Zeit lang intensiv mit Country und Bluegrass beschäftigt hat, ist Plant wieder zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Mit Bluesrock erntete er bei Led Zeppelin seine größten Erfolge. Bluesrock und Led-Zeppelin-Interpretationen stehen auf dem Programm der kommenden Konzerte. Im Stadtpark wird es ein Wiederhören mit Nummern wie „Babe I’m Gonna Leave You“, „Black Dog“ und „Going To California“, ein paar Blues-Klassikern und anderen Songs aus Plants Oeuvre geben. Braucht man da wirklich eine Led-Zepp-Stadion-Tour?

Robert Plant Fr 20.6., 19.00, Stadtpark (S Alte Wöhr), Saarlandstraße, Karten zu 67,- im Vorverkauf; www.robertplant.com