Er kann schreiben, malen, zeichnen und singen. Der Begriff Multitalent wäre indes in Verbindung mit Ernst Kahl viel zu sachlich. Kahl, der schon als Achtjähriger als Direktor eines Kasperletheaters auftrumpfte, ist ein wunderbarer und wandelbarer Humorist.

Der Wahlhamburger blieb immer auch ein Poet des Alltäglichen, ein Magier des Undenkbaren. Davon zeugen Karikaturen und Cartoons in „Pardon“, „Titanic“, in der „Zeit“, in der „SZ“. Und wenn er für die Zeitschrift „Der Feinschmecker“ ein Rudel Hasen zeichnete, das um ein Spiegelei mit Palme schwimmt, um eine Osterinsel darzustellen, waren das echte „Tafelspitzen“. Auch dafür erhielt Kahl den Göttinger Elch und den Wilhelm-Busch-Preis. Ebenso den Bundesfilmpreis fürs Buch zu Detlev Bucks Roadmovie „Wir können auch anders“. Wenn Kahl am Donnerstag im Polittbüro solo mit Liedern, Gedichten und Geschichten auftritt, sind zudem drei Kurzfilme und Bilder zu sehen. Und bis Saisonende ist er im Foyer mit einer Schau präsent.

„Der große Ernst-Kahl-Abend“ Do 19.6., 20.00, Polittbüro (U/S Hbf.), Steindamm 45, Eintr. 15,-/10,-